„Wie neid ich dich, du stolzer Wald“ (WAB 207)

Lied für Singstimme und Klavier in Es‑Dur, Kompositionsübung

EZ:	Dezember 1861 in Linz
Text:	unbekannt
Aut.:	ÖNB‑MS (Mus.Hs.44706, Kitzler-Studienbuch)
ED:	s. NGAAnton Bruckner. Sämtliche Werke. Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. der Generaldirektion der Österreichischen Nationalbibliothek und der Internationalen Bruckner-Gesellschaft. Wien 1951ff. (Editionsleitung: Leopold Nowak, auch als Neue Gesamtausgabe bezeichnet)
NGA:	Band XXV (Paul Hawkshaw/Erich Wolfgang Partsch, 2014; Faksimile)

Es handelt sich um eine Kompositionsübung in achttaktiger dreiteiliger Liedform, auf S. 24 des Studienbuches. Bruckner überschrieb die in Es‑Dur stehende Übung mit der Bemerkung „NB. Die 1. Strophe erforderte keinen gemüthlichen Gesang, doch die Form ist beibehalten (wegen der letzten)“. Was Bruckner mit „gemüthlichem Gesang“ meinte, lässt sich heute nicht mehr nachvollziehen. Es eine A‑B‑A-Form vor, wobei die Wiederholung des A-Teiles nicht mehr notiert, sondern am Ende lediglich mit „wie oben bis Fine“ angemerkt wurde. Die Klavierbegleitung ist schlicht; der Diskant des Klaviers spielt fast durchgehend die Singstimme unisono mit, während parallele Dezimen häufig von der Bassstimme übernommen werden.

Literatur

• Paul Hawkshaw, Lied als Lehrmittel: Die Lieder in den Formenlehren Anton Bruckners während seiner Studienzeit bei Otto Kitzler 1861–1863, in: Bruckner-Tagung 2003Roland Bachleitner/Erich Wolfgang Partsch (Hg.), Bruckner-Tagung Steyr 2003. Bruckner – vokal. Sonderthema: Musikgeschichte Steyrs. Stadtpfarrhof, 23.–25. Oktober 2003. Bericht (Bruckner-Vorträge). Wien 2009, S. 179–195