Gielen, Michael (Andreas)

* 20.7.1927 Dresden, Sachsen/D, † 8.3.2019 Mondsee, Oberösterreich/A. Dirigent, Komponist.

Der Sohn des Regisseurs und späteren Burgtheaterdirektors Josef Gielen (1890–1968) wuchs in Buenos Aires auf, wo er seine erste musikalische Ausbildung erfuhr. Als Pianist debütierte er 1949 mit dem zyklischen Vortrag von Arnold Schönbergs (1874–1951) Klavierkompositionen. Nach Tätigkeit als Korrepetitor am Teatro Colón kam er nach Wien, wo er seine Studien bei Josef Polnauer (1888–1869) fortsetzte. An der Wiener Staatsoper wurde er ab 1950 als Korrepetitor, dann bis 1960 als Kapellmeister eingesetzt. 1960–1965 war er Chefdirigent der Stockholmer Oper. 1977 wurde er Generalmusikdirektor in Frankfurt am Main, wo er der Opern- und Konzertsphäre ein neues und zeitgemäßes Gepräge verlieh. Gielen wurde als Dirigent, Lehrer und Komponist zu einem Exponenten der Moderne, widmete sich aber auch oftmals älteren Werken. Seine Bruckner-Interpretationen riefen sowohl Anerkennung als auch Widerspruch hervor, da sie von absoluter Formstrenge bestimmt waren und sich von der traditionellen und gefühlsbetonten Auffassung distanzierten.

Schriften
  • (gem. mit Paul Fiebig), Beethoven im Gespräch. Die neun Sinfonien. Stuttgart u. a. 1995
  • (gem. mit Paul Fiebig), Mahler im Gespräch. Die zehn Sinfonien. Stuttgart u. a. 2002
  • „Unbedingt Musik“. Erinnerungen. Frankfurt am Main–Leipzig 2005
Literatur

CLEMENS HÖSLINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 23.7.2019

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