Polkas in C‑Dur (WAB 221/1‑4)
Vier Kompositionsübungen für Klavier
EZ: | zwischen 2. und 6.1.1862 in Linz |
Aut.: | ÖNB‑MS (Mus.Hs.44706, Kitzler-Studienbuch) |
ED: | s. NGAAnton Bruckner. Sämtliche Werke. Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. der Generaldirektion der Österreichischen Nationalbibliothek und der Internationalen Bruckner-Gesellschaft. Wien 1951ff. (Editionsleitung: Leopold Nowak, auch als Neue Gesamtausgabe bezeichnet) |
NGA: | Band XXV (Paul Hawkshaw/Erich Wolfgang Partsch, 2104; Faksimile) |
Auf den S. 27f. des Studienbuches finden sich insgesamt vier Polkas in zweiteiliger bzw. dreiteiliger Liedform in C‑Dur.
Für die 1. Polka in zweiteiliger Liedform notierte Bruckner nur die Melodiestimme in 16 Takten.
Die 2. Übung ist länger und besteht aus zweimal 16 Takten. Hier führte Bruckner auch die Begleitung aus. Oberhalb des 5. Taktes schrieb er: „NB zu viel Fund[ament]“, und notierte auf S. 28 oben die betreffenden Takte in anderer Version, worauf „dann vom 15. Tacte der 1. Periode“ die restlichen Takte bis Schluss folgen sollten.
Die 3. Übung umfasst insgesamt 16 Takte, wobei hier die Klavierstimme wieder nur in Bassnoten angedeutet wird.
Den Abschluss (4. Polka) bildet eine „Polca / 3theilige Liedform“ aus dreimal acht Takten, wobei die Perioden 1 und 3 einander entsprechen und die 2. Periode von einer „Abwechslung im R[h]ythmus“ gekennzeichnet ist.
Literatur
- Otto Kitzler, Musikalische Erinnerungen mit Briefen von Wagner, Brahms, Bruckner und Richard Pohl. Brünn 1904, S. 28–34
- Paul Hawkshaw, Das Kitzler-Studienbuch: ein unschätzbares Dokument zu Bruckners Arbeitsweise, in: Bruckner‑Symposion 1995Othmar Wessely u. a. (Hg.), Bruckner-Symposion. Zum Schaffensprozeß in den Künsten. Im Rahmen des Internationalen Brucknerfestes Linz 1995. 20.–24. September 1995. Bericht. Linz 1997, S. 95–109
- Paul Hawkshaw, A Composer Learns his Craft: Anton Bruckner‘s Lessons in Form and Orchestration 1861–63, in: The Musical Quarterly 82 (1998) H. 2, S. 336–361