Rosbaud, Hans (eigentl. Johann)

* 22.7.1895 Graz, Steiermark/A, † 29.12.1962 Lugano, Tessin/CH. Dirigent.

Nach dem Studium am Hoch‘schen Konservatorium in Frankfurt am Main wurde Rosbaud 1921 mit der Leitung der Mainzer Symphoniekonzerte betraut. 1929–1937 war er Chefdirigent des hr Sinfonieorchesters in Frankfurt am Main. Als Generalmusikdirektor ging er später nach Münster (1937–1941) und Straßburg (1941–1944). Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er 1945–1948 die Leitung der Münchner Philharmoniker. 1948 wurde er Chefdirigent des Südwestfunkorchesters Baden-Baden, mit dem er Bruckners Vierte und Siebente Symphonie einspielte (Vox). Ab 1950 war er Leiter des Tonhalle-Orchesters in Zürich. Rosbaud setzte sich mit größter Entschiedenheit für die zeitgenössische Musik ein. Zahlreiche Erst‑ und Uraufführungen neuer Kompositionen wurden durch ihn zustande gebracht. An der Gründung der Festspiele in Donaueschingen und in Aix-en-Provence hatte er bedeutenden Anteil.

Obwohl Rosbauds Bedeutung in erster Linie in seinem Einsatz für die Musik der Gegenwart zu sehen ist, war aber auch sein Wirken für ältere Musikwerke durch Sorgfalt und Anteilnahme gekennzeichnet. Zu Bruckners Musik besaß er ein starkes Naheverhältnis. Kennzeichen seiner Wiedergaben waren Partiturtreue und strenge orchestrale Disziplin.

Schriften
Literatur

CLEMENS HÖSLINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 5.3.2019

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Abbildungen

Abbildung 1: Neue Zeitschrift für Musik 104 (1937) H. 6, S. 620/1

Normdaten (GND)

Rosbaud, Hans (eigentl. Johann): 119329751

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft