Kahler, Otto
* 8.1.1849 Prag/Böhmen (Praha/CZ), † 24.1.1893 Wien/A. Internist.
Medizinstudium in Prag, Dr. med. 1871. 1878 Habilitation an der Deutschen Universität Prag für Innere Medizin, 1882 a. o. Prof., 1886 o. Prof. 1889 Berufung nach Wien als Vorstand der II. Medizinischen Universitätsklinik. Trotz seines frühen Todes (Zungenkarzinom) namhafter Kliniker: Das Kahler-Pick‘sche Gesetz (über den Verlauf der sensiblen Fasern im Hinterstrang des Rückenmarks, der durch immer neu hinzukommende bestimmt wird), das Kahler‘sche Reagens auf freie Salzsäure und die Kahler‘sche Krankheit (Multiples Myelom) sind mit seinem Namen verbunden.
Kahler scheint als „Consiliarius“ der behandelnden Ärzte Guido von Török und Friedrich Kraus beim „Ärztlichen Zeugnis“ vom 11.7.1892 auf, bei dem drei als unheilbar bezeichnete Leiden bei Bruckner festgestellt wurden. Dieses die Dienstunfähigkeit bestätigende Attest führte – da Hofmusiker nicht pensionsfähig waren – im Oktober 1892 zur Enthebung von seinem Posten bei der Hofmusikkapelle (bei weiterer Gehaltszahlung).
Schriften
- Klinische Beiträge zur Oesophagoskopie und Tracheo-Bronchoskopie. Wien 1909
- Die neue Wiener Klinik für Kehlkopf- und Nasenkrankheiten. Wien 1912 (gemeinsam mit Ottokar Chiari)
Literatur
- Art. „Kahler, Otto“, in: Julius Pagel (Hg.), Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Mit einer historischen Einleitung. Berlin–Wien 1901, Sp. 835f.
- Art. „Kahler, Otto“, in: Dietrich von Engelhardt (Hg.), Biographische Enzyklopädie deutschsprachiger Mediziner. München 2002, Bd. 1, S. 317
- Art. „Kahler Otto“, in: CzeikeFelix Czeike (Hg.), Historisches Lexikon Wien. 6 Bde. Wien 1992–2004. Online abrufbar unter: 3 (1994), S. 415
- Art. „Kahler, Otto“, in: www.biographien.ac.at [14.1.2019]