Heissenberger, Karl
* 17.9.1867 Hollenthon, Niederösterreich/A, † 3.10.1944 Pottschach, Niederösterreich/A. Arzt.
Der Sohn des Schullehrers Carl Heissenberger und dessen Frau Theresia, geb. Heider, maturierte am Gymnasium in Wiener Neustadt. Nach dem Studium der Medizin (1886–1892) in Wien promovierte er 1897 zum Doktor der Medizin und war anschließend Sekundararzt im Allgemeinen Krankenhaus Wiener Neustadt. Ab 1900 war er als Arzt in Pottschach tätig, wo er auch Mitglied des Gemeinderats war.
Heissenberger war sehr musikalisch. Er spielte Bratsche, Klavier und Orgel und besaß eine schöne Gesangsstimme. In seinem 3. und 4. Semester an der Universität Wien (Wintersemester 1887/88 und Sommersemester 1888) hörte er laut Nationale (Inskriptionsblätter) Bruckners Harmonielehre-Unterricht (Schülerinnen und Schüler). Er war Mitglied des Wiener Akademischen Gesangvereins, in dessen Konzerten er als Bariton-Solist auftrat. In späteren Jahren war Heissenberger Obmann des Gesang-, Orchester- und Theatervereins „Harmonie“ in Pottschach.
Schriften
- Harmonie-Lehre gehört bei Dr. Anton Bruckner (ÖNB-MS, Mus.Hs.43961)
- Die Geschichte von Pottschach und seiner Umgebung. Pottschach 1938
Literatur
- Josef Stolzing, Frühlings-Liedertafel des Akademischen Gesangvereines am 28. v. M., in: Ostdeutsche Rundschau 5.6.1892, S. 6
- Andrea Harrandt, Harmonielehreunterricht bei Bruckner – Zu zwei neuaufgefundenen Vorlesungsmitschriften, in: Bruckner-Symposion 1988Othmar Wessely (Hg.), Bruckner-Symposion. Anton Bruckner als Schüler und Lehrer. Im Rahmen des Internationalen Brucknerfestes Linz 1988. 21.–25. September 1988. Bericht. Linz 1992, S. 71–83
- Andrea Harrandt, Eine unveröffentlichte Vorlesungsmitschrift. Karl Heissenberger als Theorieschüler Bruckners an der Universität, in: Bruckner-JahrbuchBruckner-Jahrbuch. (Wechselnde Herausgeber). Linz 1980ff. 1991/92/93, S. 155–189
- Archiv der Universität Wien, Nationale der medizinischen Fakultät 1886–1892
- Taufbuch 1867–1887 der Pfarre Hollenthon, fol. 7
- Mitt. Germaid Taschler