Weltausstellung Wien 1873

Die am 1.5.1873 in Wien eröffnete Weltausstellung, die fünfte ihrer Art und zugleich die einzige im deutschsprachigen Raum, sollte zur „Hebung des allgemeinen Zustandes der Menschheit“ (Pemsel, S. 97) beitragen, legte also zum Unterschied zu den vorhergehenden internationalen Expositionen den Akzent mehr auf kulturelle Themen und nicht so sehr auf die Präsentation von technischen Erfindungen. Getragen vom Wiener Großbürgertum und gefördert vom kaiserlichen Hof (Kaiserhaus) brachte sie als betont gesellschaftlich-repräsentatives Großereignis das in der Gründerzeit neu gewonnene Selbstgefühl Wiens und der Monarchie zum Ausdruck. Sie wurde allerdings von widrigen Umständen (Wiener Börsenkrach vom 9.5.1873, Cholera-Epidemie) begleitet und endete am 2.11.1873 mit einem Defizit von 19 Millionen fl.; auch blieb die Besucherzahl mit 7,2 Millionen hinter den Erwartungen zurück.

Zu den zahllosen künstlerisch-gesellschaftlichen Ereignissen im Umfeld der Ausstellung zählte die erfolgreiche Uraufführung der Zweiten Symphonie Bruckners am 26.10.1873 im Wiener Musikverein mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung des Komponisten. Die an das Orchester gerichtete Bitte „Darf ich das Werk Ihnen dediciren?“ (Briefe I, 731027) blieb jedoch unbeantwortet.

Literatur

HUBERT REITTERER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 22.9.2017

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft