Nachglück (WAB 204 und WAB add 235) „Wenn die Sonne niedersank“
Zwei Liedentwürfe für Singstimme und Klavier in C‑Dur und F‑Dur, Kompositionsübungen
Text: | Friedrich Wilhelm Traugott Schöpff |
EZ: | 24.12.1861 bzw. zwischen 24.12. und 31.12.1861 in Linz |
Aut.: | ÖNB‑MS (Mus.Hs.44706, Kitzler-Studienbuch) |
ED: | s. NGAAnton Bruckner. Sämtliche Werke. Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. der Generaldirektion der Österreichischen Nationalbibliothek und der Internationalen Bruckner-Gesellschaft. Wien 1951ff. (Editionsleitung: Leopold Nowak, auch als Neue Gesamtausgabe bezeichnet) |
NGA: | Band XXV (Paul Hawkshaw/Erich Wolfgang Partsch, 2014; Faksimile) |
Im Kitzler-Studienbuch finden sich zwei (S. 19 und 21) völlig unterschiedliche von Bruckner mit Nachglück betitelte Kompositionsübungen in achttaktiger zweiteiliger Liedform (Lieder).
Die 1. Vertonung im 4/4‑Takt in C‑Dur besteht aus zwei achttaktigen Perioden, in denen die Singstimme von einer schlichten akkordischen Klavierbegleitung gestützt wird. Datiert ist die Übung am Ende mit „(h Nacht anno 861)“.
Zur 2. Vertonung im 6/8‑Takt in F‑Dur notierte Bruckner die Aufgabenstellung: „2theilige Liedform, 2 Perioden, jede zu acht Tacten, wovon jede aus einem einzigen Ganzen ohne Wiederholung besteht.“ Die Begleitung ist hier mit einzelnen Bassnoten und Generalbassbezifferung lediglich angedeutet.
Literatur
- Paul Hawkshaw, Lied als Lehrmittel: Die Lieder in den Formenlehren Anton Bruckners während seiner Studienzeit bei Otto Kitzler 1861–1863, in: Bruckner-Tagung 2003Roland Bachleitner/Erich Wolfgang Partsch (Hg.), Bruckner-Tagung Steyr 2003. Bruckner – vokal. Sonderthema: Musikgeschichte Steyrs. Stadtpfarrhof, 23.–25. Oktober 2003. Bericht (Bruckner-Vorträge). Wien 2009, S. 179–195