Vor der schlummernden Mutter (WAB 206) „Da schlummerst nach Schweiß und Mühen“
Lied für Singstimme und Klavier, Kompositionsübung
EZ: | Ende Dezember 1861 in Linz |
Text: | Friedrich Wilhelm Traugott Schöpff |
Aut.: | ÖNB‑MS (Mus.Hs.44706, Kitzler-Studienbuch) |
ED: | s. NGAAnton Bruckner. Sämtliche Werke. Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. der Generaldirektion der Österreichischen Nationalbibliothek und der Internationalen Bruckner-Gesellschaft. Wien 1951ff. (Editionsleitung: Leopold Nowak, auch als Neue Gesamtausgabe bezeichnet) |
NGA: | Band XXV (Paul Hawkshaw/Erich Wolfgang Partsch, 2014; Faksimile) |
Diese Kompositionsübung (im Studienbuch auf S. 22) in zweiteiliger Liedform weist jeweils am Ende der beiden achttaktigen Perioden einen zweitaktigen Anhang (Bruckner vermerkt „NB Einschiebung“) auf, der durch Wiederholungen eines Textabschnittes („Als wär die Ruh dir Last“ bzw. „gesonnen gebetet gewacht!“) entstand. Das in F‑Dur stehende Lied ist durch ausdrucksvolle Führung der Singstimme sowie eine Klavierbegleitung in Akkordbrechungen in Sextolen gekennzeichnet, die auf Bruckners Literaturkenntnis (Franz Schubert bzw. vielleicht Robert Schumann) schließen lassen könnten. Das Verhältnis zwischen Text- und musikalischer Gliederung betreffend ist Bruckner allerdings noch unsicher. So vermerkt er oberhalb des Notentextes: „5. Strophen. soll nicht jede Verszeile schon einen Abschnitt o. Glied bilden?“
Literatur
- Paul Hawkshaw, Lied als Lehrmittel: Lieder in den Formenlehren Anton Bruckners während seiner Studienzeit bei Otto Kitzler 1861–1863, in: Bruckner-Tagung 2003Roland Bachleitner/Erich Wolfgang Partsch (Hg.), Bruckner-Tagung Steyr 2003. Bruckner – vokal. Sonderthema: Musikgeschichte Steyrs. Stadtpfarrhof, 23.–25. Oktober 2003. Bericht (Bruckner-Vorträge). Wien 2009, S. 179–195