Bératon, Ferry (eigentl. Franz Peratoner)
* 6.12.1859 Wien/A, † 11.2.1900 Venedig/I. Bildender Künstler.
Nach beruflichen Versuchen als Schauspieler und Kaufmann sowie dem Beginn eines Medizinstudiums wurde er schließlich Maler, Bildhauer und Dichter. Er studierte in Wien bei Hans Canon (1829–1885), in Venedig und Paris, malte Genrebilder und Künstlerporträts und lebte ab 1885 in Wien. Sein Theaterstück Wiener Sitte wurde im Wiener Raimund-Theater aufgeführt.
Bératon fertigte zwei Ölgemälde von Bruckner an, wahrscheinlich nach der Natur (IKO 28, 1888, Stadtmuseum Nordico, Linz; IKO 32, 1889, Wien Museum, aus Bruckners Nachlass; Ikonografie). Beide Bilder stellen Bruckner im Halbprofil nach rechts (Halbfigur) dar und sind einander sehr ähnlich; nur der Hintergrund ist unterschiedlich: Beim ersten ist eine Sessellehne, beim zweiten sind ein Klavier und Noten sichtbar. Am 13.10.1896 zeichnete Bératon Bruckner auf dem Totenbett für eine Radierung (IKO 86). Weiters existiert eine Karikatur von der Hand Bératons, die Bruckner als Deutschen Michel darstellt (IKO 59; gedruckt in: Die Musik 6 [1906/07] H. 1, nach S. 64).
Literatur
- Rudolf Schmidt, Österreichisches Künstlerlexikon von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien 1980, Bd. 1, S. 157f.
- Bruckner-Ikonographie IRenate Grasberger, Bruckner-Ikonographie. Teil 1: Um 1854 bis 1924 (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 7). Graz 1990
- Art. „Beraton (eigentl. Peratoner) Ferry“, in: CzeikeFelix Czeike (Hg.), Historisches Lexikon Wien. 6 Bde. Wien 1992–2004. Online abrufbar unter: 1 (1992), S. 327
- Bruckner-Handbuch 1996Uwe Harten (Hg.), Anton Bruckner. Ein Handbuch. Salzburg–Wien 1996, S. 92
- Bruckner-Ikonographie IIRenate Grasberger, Bruckner-Ikonographie. Teil 2: 1925 bis 1946. Nachträge zu Teil 1: Um 1854 bis 1924 (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 14). Wien 2004
- Bruckner-Ikonographie IIIBruckner-Ikonographie. Teil 3: 1947 bis 2006. Nachträge zu Teil 1 und 2. Gesamtregister der Künstler (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 18). Wien 2007
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