Melk

Niederösterreichische Stadt an der Donau, am Beginn der Wachau gelegen. Altsiedlung seit der Römerzeit; urkundlich seit 831 erwähnt; Stadtrecht 1898. 1875: 1.664; 2019: ca. 5.600 EW.

Außer etlichen alten Häusern im Stadtkern ist das Benediktinerstift von größter Bedeutung; Stiftsgründung nach 1000 zur Zeit der Babenberger; im Spätbarock entstand die noch heute erhaltene Form. Der von Jakob Prandtauer (1660–1726) geplante Bau ist nicht nur das größte Kloster Niederösterreichs, sondern auch eine der bedeutendsten Schöpfungen barocker Baukunst überhaupt.

Eine Verbindung Bruckners zu Melk ist durch eine Gedenktafel am sogenannten Seeböckhaus, Hauptstraße 12, belegt. Die Inschrift darauf lautet: „In diesem Hause weilte Anton Bruckner des öfteren als Gast 1875–1876“. Hier fand wohl die Freundschaft mit dem ab 1848 in St. Florian lebenden Bezirksrichter Joseph Marböck, der inzwischen in Melk seinen Wohnsitz hatte, eine Fortsetzung. Seine Frau Maria Anna Eva, geb. Seeböck, galt laut Grundbuch seit 1862 als Besitzerin des Hauses Rathausplatz 12 in Melk. Hier befindet sich auch das Gemälde, das die von Bruckner unterrichteten Marböck-Kinder Marie und Josef im frühen Kindesalter darstellt (Schülerinnen und Schüler). Bruckners Beziehung zum Stift wird durch das Vorhandensein einiger Kompositionen in Erstausgaben bzw. frühen Drucken sowie dem Aufführungsverzeichnis, aus dem ersichtlich wird, wann und unter welcher Leitung diese Werke zum Vortrag kamen, bezeugt. Bruckners persönliche Anwesenheit im Stift ist nicht belegt, wird aber in Aufsätzen von Anny von Newald-Grasse erwähnt; demnach soll er auf der Orgel im Stift gespielt und auch noch in den 1880er Jahren „in seiner Verzückung über die schöne Akustik“ (Newald-Grasse 1915, S. 194) beim Orgelspiel in der Stiftskirche kein Ende gefunden haben.

Literatur

WOLFGANG BÄCK

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 17.8.2020

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft