Des Baches Frühlingsfeier (WAB 202) „Was solls mit deinem Brausen“
Lied für Singstimme und Klavier in d‑Moll, Kompositionsübung
EZ: | Dezember 1861 in Linz |
Text: | Friedrich Wilhelm Traugott Schöpff |
Aut.: | ÖNB‑MS (Mus.Hs.44706, Kitzler-Studienbuch) |
ED: | s. NGAAnton Bruckner. Sämtliche Werke. Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. der Generaldirektion der Österreichischen Nationalbibliothek und der Internationalen Bruckner-Gesellschaft. Wien 1951ff. (Editionsleitung: Leopold Nowak, auch als Neue Gesamtausgabe bezeichnet) |
NGA: | Band XXV (Paul Hawkshaw/Erich Wolfgang Partsch, 2014; Faksimile) |
Die im Kitzler-Studienbuch auf S. 23 geschriebene Kompositionsübung in dreiteiliger Liedform besteht aus einer achttaktigen Periode (an deren Ende Bruckner notierte: „eig[en]tl[ich] Fine“) mit einem zweitaktigen Anhang in d‑Moll, auf die ein Mittelteil in A‑Dur folgt, der sich wiederum aus einer achttaktigen Periode („eig[en]tl[ich] Fine 2. Periode“) und einem „Anhang“ von vier Takten zusammensetzt. Bruckner wies auf den Anhang des 2. Teils mit dem Vermerk hin: „Ein 2tes Glied angehängt“. Hierauf soll der 1. Teil wiederholt werden.
Die formale Aufgabenstellung hat Bruckner oberhalb der Notenzeilen festgehalten: „Dreitheilige Liedform. 1. Periode für sich ein Ganzes / 2. [Periode] neu / 3. [Periode] Wiederholung der 1ten Periode.“
Im rahmenden d‑Moll-Teil versuchte Bruckner das Brausen des Baches im Klavier lautmalerisch mit Akkordtremoli beider Hände auszudrücken; der Mittelteil („Die Vögel und Blumen sollen nicht sagen …“) ist kontrastierend in ruhigerer rhythmischer Bewegung gestaltet (Natur und Naturbildliches).
Literatur
- Paul Hawkshaw, Lied als Lehrmittel: Die Lieder in den Formenlehren Anton Bruckners während seiner Studienzeit bei Otto Kitzler 1861–1863, in: Bruckner-Tagung 2003Roland Bachleitner/Erich Wolfgang Partsch (Hg.), Bruckner-Tagung Steyr 2003. Bruckner – vokal. Sonderthema: Musikgeschichte Steyrs. Stadtpfarrhof, 23.–25. Oktober 2003. Bericht (Bruckner-Vorträge). Wien 2009, S. 179–195