Knörlein, Anton

* 18.2.1802 Linz, Oberösterreich/A, † 23.10.1872 Linz. Mediziner.

Studium an der Universität Wien, nach seiner Promotion im Jahr 1828 beschäftigte er sich am k. k. allgemeinen Krankenhaus in Wien zwei Jahre mit Geisteskrankheiten. Zurück in Linz übernahm er die „Lehrkanzel über das Rettungsverfahren bei plötzlichen Unglücksfällen und Scheintodten am k. k. Lyceum“ (Wiener Zeitung 20.11.1872, S. 1075). Zudem fungierte er als Gerichtsarzt sowie als Primarius der Linzer Gebär- und Findelanstalt und war maßgeblich an der Errichtung der Landes-Irrenanstalt zu Niedernhart beteiligt. Ihm wurden die Titel eines Kaiserlichen Rats und außerordentlichen Professors sowie das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens verliehen.

Einem sehr fragwürdigen anekdotischen Bericht der damals 17-jährigen Tochter Eugenia Josepha Knörlein (* 18.10.1847 Linz, † 1.3.1936 Wien/A; Trauung mit Gustav Rudolf Pechwill [1819–1905] am 12.6.1871) zufolge soll Bruckner vermutlich im Fasching 1865 bei einer Veranstaltung des Linzer Lese- und Geselligkeitsvereins heftig mit ihr getanzt haben. 1867 soll Knörlein die Einweisung Bruckners, der wegen seines Verhaltens jungen Frauen gegenüber Ärgernis erregt haben soll, in die Landesirrenanstalt Niedernhart (erst im September 1867 eröffnet) empfohlen haben.

Schriften
  • De induratione textus cellulosi neonatorum. Diss. Wien 1828
  • Die Irren-Angelegenheiten Ober-Oesterreichs. Ein Vorwort zur Begründung einer Landesheilanstalt für Geistes- und Gemüthskranke. Linz 1851
  • Kurzgefasste Geschichte der Heilanstalten und des Medicinalwesens in Linz. Linz 1855
  • Beiträge zur Organisierung der landschaftlichen Heil- und Pflege-Anstalt für Seelengestörte zu Niedernhardt. Linz 1866
Literatur
  • Linzer Volksblatt 25.10.1872, S. 3
  • † Dr. Anton Knörlein, in: Wiener Zeitung 20.11.1872, S. 1075
  • ABCD
  • Taufen-Duplikat 1847 der Pfarre Heilige Familie (ehemalig St. Josef) in Linz, [pag. 23]
  • Trauungsbuch-Duplikat 1871 der Pfarre St. Matthias in Linz, pag. 16
  • Sterbebuch 1931–1938 der Pfarre Maria Treu (Wien VIII), fol. 100

UWE HARTEN, ANDREA SINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 14.1.2019

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