Fuchs, Franz (Seraph)

* 15.9.1787 St. Thomas am Blasenstein, Oberösterreich/A, † 9.8.1860 Windhaag bei Freistadt, Oberösterreich/A. Schullehrer.

Der Sohn des Weber-Ehepaares Johannes und Theresia Fuchs wuchs in Zell (heute Bad Zell) auf und besuchte später das Gymnasium in Linz. Dieses bzw. ein eventuell folgendes Studium scheint Fuchs abgebrochen zu haben. 1813 absolvierte er die Präparandie in Linz. Als Gehilfe wirkte er vorerst in seinem Heimatort Zell (1813–1817/18) und St. Florian (1818–1822). Nach seiner 1822 erfolgten Lehrbefähigungsprüfung trat er die Stelle als Schulmeister in Windhaag an (1822), die er bis zu seinem Tod innehatte. Fuchs war ab 9.2.1823 mit (Anna) Maria Sicher (* 19.4.1794 Gutau, Oberösterreich/A, † 15.5.1863 Windhaag bei Freistadt) verheiratet. Ihre Ehe blieb kinderlos. Das Ehepaar Fuchs übernahm die Patenschaft von Franz Sücka und dessen Geschwistern.

1841–1843 war er der Vorgesetzte von Bruckner und stellte diesem am 19.1.1843 für die Tätigkeit als Schulgehilfe und Mesner ein gutes Zeugnis aus (Bruckner-Bestände des Stiftes St. Florian I, S. 24f.). Fuchs dürfte ein schwieriger, eigensinniger Charakter gewesen sein, weshalb nicht nur die Zusammenarbeit mit Bruckner, sondern auch jene mit den kirchlichen Vorgesetzten problematisch war.

Literatur

• Franz S. Sücka, Nekrolog, in: Die deutsche Volksschule 10 (1861), S. 17ff.
• Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 1, S. 159–208
• Franz Zamazal, Neues zu Bruckners Aufenthalt in Windhaag, in: Bruckner-Symposion 1992Othmar Wessely (Hg.), Bruckner-Symposion. Anton Bruckner – Persönlichkeit und Werk. Im Rahmen des Internationalen Brucknerfestes Linz 1992. 16.–20. September 1992. Bericht. Linz 1995, S. 57–72
• Franz Zamazal, Familie Bruckner – Drei Generationen Lehrer. Schulverhältnisse, Ausbildung, Lebenslauf, in: Staat – Kirche – SchuleHarry Slapnicka u. a., Staat – Kirche – Schule in Oberösterreich. Zu Anton Bruckners sozialhistorischem Umfeld. Mit einem Beitrag über das Orgelspiel des jungen Bruckner (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 10). Wien 1994, S. 97–251, bes. S. 247–251
• Franz Zamazal, Bruckners schulisches Umfeld in Windhaag bei Freistadt, in: OÖ. HeimatblätterOberösterreichische Heimatblätter. Linz 1947ff. 50 (1996) H. 4, S. 345–363
• Bruckner-Bestände des Stiftes St. Florian IElisabeth Maier/Renate Grasberger, Die Bruckner-Bestände des Stiftes St. Florian. Katalog. Teil 1: Das Bruckner-Archiv (Gruppe 1–12) (Wiener Bruckner-Studien 6/1). Wien 2014, S. 24f.
• Taufbuch 1784–1825 der Pfarre St. Thomas am Blasenstein, pag. 8
• Taufbuch 1786–1805 der Pfarre Gutau, pag. 65
• Trauungsbuch-Duplikat 1823 der Pfarre Windhaag bei Freistadt, [pag. 1]
• Sterbebuch-Duplikat 1863 der Pfarre Windhaag bei Freistadt, [pag. 2]