Giulini, Carlo Maria

* 9.5.1914 Barletta/I, † 14.6.2005 Brescia/I. Dirigent.

Giulini begann als Orchestermusiker (Bratsche) und wandte sich nach dem Studium bei Bernardo Molinari (1880–1952) der Orchesterleitung zu. Ab 1946 übernahm er die Dirigentenstelle beim Symphonieorchester RAI (Mailand). 1951 wurde er mit Arturo Toscanini bekannt, dessen integres Künstlertum ihm für seinen ganzen künstlerischen Lebensweg zum Vorbild wurde. Als Operndirigent an der Mailänder Scala und an der Covent Garden Opera London gelangte Giulini zu ruhmreicher Anerkennung. Im Konzertbereich vollbrachte er Wiedergaben von großer Bedeutung. Als Dirigent von Weltgeltung leitete er die Symphonieorchester in Chicago und Los Angeles, die Wiener Symphoniker sowie als Gastdirigent das Orchester der Mailänder Scala, das Orchestre de Paris, die Berliner und Wiener Philharmoniker. 1978 erhielt er die Bruckner-Medaille (Ikonografie) der Internationalen Bruckner-Gesellschaft.

Den Werken Bruckners galt die besondere Zuneigung des tiefreligiösen Künstlers. Die Tonaufnahme der Achten Symphonie unter seiner Leitung mit den Wiener Philharmonikern (1985) bewahrt trotz aller Orchesterpracht doch auch eine edle und maßvolle Linie. Sie zählt zu den bedeutendsten Manifestationen der Bruckner-Interpretation.

Literatur

CLEMENS HÖSLINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 23.7.2019

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Giulini, Carlo Maria: 119302209

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