Klindworth, Karl

* 25.9.1830 Hannover, Niedersachsen/D, † 27.7.1916 Stolpe bei Oranienburg, Brandenburg/D. Komponist, Dirigent, Musikpädagoge und Klaviervirtuose.

Nach musikalischem Selbststudium ging Klindworth 1852 nach Weimar, wo er bei Franz Liszt Klavierunterricht nahm. Ab 1854 lebte er als Pianist und Klavierlehrer in London, wo er 1855 Richard Wagner kennenlernte. Ab 1868 unterrichtete er am Moskauer Konservatorium, ab 1882 in Berlin, wo er 1883 eine Klavierschule gründete und die Berliner Philharmoniker sowie die Konzerte des Wagner-Vereins leitete. 1907 adoptierten Klindworth und seine Frau die zehnjährige englische Waise Winifred Williams (1897–1980), die 1915 Siegfried Wagner heiratete.

Klindworth war sowohl 1865 bei der Aufführung von Tristan und Isolde in München als auch 1882 und 1886 in Bayreuth, wo er Bruckner kennengelernt haben könnte. Am 31.1.1887 leitete er die Berliner Erstaufführung der Siebenten Symphonie: „Anton Bruckner‘s Siebente Symphonie wurde gestern zum erstenmal in Berlin (in den Philharmonischen Concerten) unter Klindworth‘s Leitung mit großem Erfolge aufgeführt.“ (Die Presse 2.2.1887, S. 16). Die Linzer Zeitung bemerkte zu diesem Ereignis: „Jedenfalls verdient Herr Klindworth den lebhaftesten Dank, daß er eine lange auf unserem Musikleben lastende Schuld endlich abgetragen, und daß die Ausführung dieses ersichtlich eminent schwierigen Werkes unter seiner Leitung eine so vorzügliche geworden ist.“ (5.2.1887, S. 127).

Werke
  • Klavierwerke, Klavierschulen
  • Bearbeitungen und Klavierauszüge v. a. von Werken Richard Wagners
Literatur

ANDREA HARRANDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 20.2.2019

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Klindworth, Karl: 116228660

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft