Sinopoli, Giuseppe

* 2.11.1946 Venedig/I, † 20.4.2001 Berlin/D. Dirigent, Komponist.

Zugleich mit seinem Musikstudium in Venedig absolvierte Sinopoli eine medizinische Ausbildung, die er 1971 in Padua mit dem Doktorat abschloss. Sein musikalischer Weg führte ihn früh nach Deutschland, wo er die Darmstädter Sommerkurse (bei Bruno Maderna [1920–1973] und Karlheinz Stockhausen [1928–2007]) besuchte. In Wien erfuhr er weitere Schulung durch Hans Swarowsky. Als Dirigent, Lehrer und Komponist rückte Sinopoli zu einer der herausragendsten Individualisten im kontemporären Musikleben auf. Bei den Festspielen in Bayreuth erwies er sich als eminenter Richard Wagner-Dirigent. Seine Kompetenz im Terrain der italienischen Oper bekundete er durch exzellente Verdi- und Puccini-Wiedergaben.

Als universeller und psychologisch geschulter Musiker fand er auch am Werk Bruckners starkes Interesse. Seine Wiedergaben bewiesen tiefes Eindringen in die innersten Bezirke dieser Musik.

Werke
  • Bühnenwerk (Lou Salome)
  • Instrumentalmusik (u. a. Numquid, Opus Ghimel)
  • Vokalmusik (u. a. Symphonie imaginaire für Soli, Chor, Klavier und Orchester)
  • Elektronische Musik
Schriften
  • Abirrung und kriminologische Momente in der phänomenologischen Vermittlung des Kunstwerks. Diss. Padua 1971
  • Parsifal a Venezia. Venedig 1993
Literatur

CLEMENS HÖSLINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 5.3.2019

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Sinopoli, Giuseppe: 119483343

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft