Steinbeck, Wolfram

* 5.10.1945 Hagen, Nordrhein-Westfalen/D. Musikwissenschaftler.

Studierte 1965–1972 Musikwissenschaft (bei Hans Heinrich Eggebrecht [1919–1999]), Philosophie und Neue deutsche Literaturwissenschaft an den Universitäten Bonn und Freiburg (Promotion 1972). Ab 1972 Assistent am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Kiel, dort 1979 Habilitation. Nach Professuren an der Universität und der Pädagogischen Hochschule in Kiel war er 1988–2001 Professor an der Universität Bonn; 2001 wurde er an die Universität Köln berufen, wo er bis zu seiner Emeritierung 2011 lehrte. Steinbeck war 1996–2004 Fachbegutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft, langjähriger Schriftleiter bekannter Fachzeitschriften (Musikforschung, Archiv für Musikwissenschaft) und Beirat der neuen Ausgabe der Enzyklopädie Die Musik in Geschichte und Gegenwart; er ist korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz.

Steinbecks Publikationen erstrecken sich über ein weites Spektrum; ein Schwerpunkt liegt jedoch auf dem symphonischen Schaffen im 19. Jahrhundert (von Ludwig van Beethoven bis Richard Strauss) und hier v. a. auf Analyse und Hermeneutik.

Schriften
  • Das Menuett in der Instrumentalmusik Joseph Haydns. Diss. Freiburg im Breisgau 1972
  • Struktur und Ähnlichkeit. Methoden automatisierter Melodienanalyse. Habil.schr. Kiel 1979
  • Schema als Form bei Anton Bruckner. Zum Adagio der VII. Symphonie, in: Analysen. Beiträge zu einer Problemgeschichte des Komponierens. Festschrift für Hans Heinrich Eggebrecht zum 65. Geburtstag (Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft 23). Stuttgart 1984, S. 304–323
  • Zu Bruckners Symphoniekonzept oder Warum ist die Nullte „ungiltig“?, in: Probleme der symphonischen Tradition im 19. Jahrhundert, Kongressbericht Bonn 1989. Tutzing 1990, S. 545–569
  • Anton Bruckner. Neunte Symphonie d-Moll (Meisterwerke der Musik 60). München 1993
  • „Dona nobis pacem“. Religiöse Symbolik in Bruckners Symphonien, in: Bruckner-Probleme 1996Albrecht Riethmüller (Hg.), Bruckner-Probleme. Internationales Kolloquium 7.–9. Oktober 1996 in Berlin (Beihefte zum Archiv für Musikwissenschaft 45). Stuttgart 1999, S. 87–96
  • Art. „Bruckner, Anton“, in: MGG²Ludwig Finscher (Hg.), Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. 29 Bde. (Sach- und Personenteil). 2. neubearb. Ausgabe. Kassel u. a. 1994–2008 3 (2000), Sp. 1037–1105
  • (gem. mit Christian Martin Schmidt), Brahms/Bruckner. Kassel 2002
  • Die Symphonie im 19. und 20. Jahrhundert. Teil I: Romantische und nationale Symphonik (Handbuch der musikalischen Gattungen 3/1). Laaber 2002
  • (Hg. gem. mit Christoph von Blumröder), Musik und Verstehen (Spektrum der Musik 8). Laaber 2004
  • Bruckners „keckes Beserl“. Zu den Fassungen der Ersten Symphonie, in: Mit Fassung. Fassungsprobleme in Musik- und Text-Philologie. Helga Lühning zum 60. Geburtstag. Laaber 2007, S. 189–200
  • (Hg. gem. mit Bernd Sponheuer), Robert Schumann und die große Form. Kongressbericht Bonn 2006 (Bonner Schriften zur Musikwissenschaft 8). Kassel 2009
  • (Hg. gem. mit Bernd Sponheuer), Mahler Handbuch. Stuttgart 2010
  • Von den „Schularbeiten“ bis zur Zweiten Symphonie, in: Bruckner-Handbuch 2010Hans-Joachim Hinrichsen (Hg.), Bruckner-Handbuch. Stuttgart–Weimar 2010, S. 110–150
  • (Hg. gem. mit Hartmut Hein), Beethovens Klaviermusik. Das Handbuch (Das Beethoven-Handbuch 2). Laaber 2012
  • (Hg. gem. mit Peter Ackermann/Arndold Jacobshagen), Ferdinand Hiller. Komponist, Interpret, Musikvermittler (Beiträge zur Rheinischen Musikgeschichte 177). Kassel 2014
Literatur

ELISABETH TH. HILSCHER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 4.6.2019

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Normdaten (GND)

Steinbeck, Wolfram: 12119616X

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