Zellner, Leopold Alexander

* 23.9.1823 Agram/Ungarn (Zagreb/HR), † 24.11.1894 Wien/A. Musikpädagoge, Organist, Komponist.

Von seinem Vater, dem Agramer Domorganisten Zacharias Zellner († 1875) erhielt er den ersten Musikunterricht (Violoncello, Orgel, Oboe) und wurde bereits mit 15 Jahren Organist an der Katharinenkirche in Agram. Nach einer Tätigkeit als Beamter des k. k. Verpflegsamtes ging er 1849 nach Wien, unterrichtete und war als Musikreferent der Ostdeutschen Post tätig. 1855 gründete er die Blätter für Musik, Theater und Kunst, die bis 1874 erschienen. 1859–1869 organisierte er in Wien Konzerte mit alter Musik, in denen er als Harmoniumvirtuose auftrat. 1868–1872 unterrichtete er als Nachfolger Simon Sechters am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien Harmonielehre und war bis zu seinem Tod deren Generalsekretär. 1892 wurde er zum Ehrenmitglied der Gesellschaft ernannt. 1894 setzte er sich wesentlich für die Einführung der Normalstimmung in Österreich ein.

In der Bruckner-Literatur, speziell in der Biografie von August Göllerich und Max Auer, wird Zellner stets als „heimtückischer und gehässiger Feind“ (Göll.-A. 4/1, S. 72) bezeichnet, der „nichts unversucht“ ließ, „um Bruckners Unterricht zu stören und ihm die Tätigkeit am Konservatorium gründlich zu verleiden“ (Göll.-A. 4/1, S. 73). Er soll ihm sogar empfohlen haben: „Ihre Sachen können Sie auf den Mist schmeißen. Verdienen Sie sich lieber was mit Arrangements.“ (Göll.-A. 4/1, S. 74).

Werke
  • Oratorien
  • Messen
  • Chorwerke
  • Klavier- und Cellostücke
  • Werke und Bearbeitungen für Harmonium
Schriften
  • Die Kunst des Harmoniumspiels. Wien 1869
  • Vorträge über Akustik. Wien 1892
  • Vorträge über Orgelbau. Wien 1893
Literatur

ELISABETH MAIER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 14.1.2019

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Zellner, Leopold Alexander: 116978759

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft