Anton Bruckner Privatuniversität

Mit Unterstützung der Stände eröffnete der Stadtthurnermeister Franz Xaver Glöggl (1764–1839) 1799 im Landhaus in Linz eine Musikschule, die sich bis 1806 halten konnte. Die 1821 gegründete Gesellschaft der Musikfreunde (ab 1864 Linzer Musikverein) richtete 1823 im Haus Altstadt 13 eine öffentliche Musikschule für Gesang und später auch für Orchesterinstrumente ein, an der u. a. Johann Baptist Schiedermayr, Ludwig Paupié (1813–1864) und Karl Zappe unterrichteten. Max Brava (1845–1883), Adalbert Schreyer und vor allem August Göllerich trugen viel zum Erfolg dieser Institution bei. Wilhelm Jerger erwarb sich als deren Direktor (ab 1958), aber auch als Dirigent, Musikwissenschaftler und Komponist große Verdienste um das Linzer Musikleben. Durch Schenkung des Großindustriellen Karl Franck wurde der Schule das Gebäude Waltherstraße 24 übereignet. Die Musikschule wurde 1932 staatlich anerkannt, erhielt den Rang eines Landeskonservatoriums und führte von da an den Titel „Bruckner-Konservatorium“. 1971–2015 war die 2004 in „Anton Bruckner Privatuniversität“ umbenannte Institution in einem Neubau in Linz-Urfahr untergebracht. Im Oktober 2015 übersiedelte die Anton Bruckner Privatuniversität, heute eine von fünf österreichischen Hochschulen für Musik, Schauspiel und Tanz, in einen Neubau am Fuße des Pöstlingbergs (Hagenstraße 57).

Literatur

• Johannes Unfried, 130 Jahre Bruckner-Konservatorium, in: Oberösterreichischer Kulturbericht 5 (1951) F. 18
• Alfred Peschek, Das Bruckner-Konservatorium in Geschichte und Gegenwart, in: Musikerziehung 13 (1959/60) H. 3, S. 136–139
• Erich Posch, Zur Geschichte des Bruckner-Konservatoriums 1823–1963, in: Musikerziehung 16 (1962/63) H. 4, S. 208f.
• Wilhelm Jerger, Von der Musikvereinsschule zum Bruckner-Konservatorium. 1823–1963. Linz 1963
• Wolfgang Sperner, Linz. Porträt einer Stadt. 2. erw. Aufl. Linz 1973, S. 42 und 44
• Fritz Mayrhofer/Willibald Katzinger, Geschichte der Stadt Linz II: Von der Aufklärung zur Gegenwart. Linz 1990
• Markus Mitterhumer, Ein Konservatorium wird Universität. Dipl.arb. Wien 2006
• www.bruckneruni.at [24.6.2015]