Schlierbach

Oberösterreichische Markt- und Tourismusgemeinde und Zisterzienserstift im Kremstal (Region Pyhrn-Eisenwurzen), südlich von Kremsmünster gelegen. 1355 Umwidmung des Schlosses des Wallseers Eberhard in ein Zisterzienserinnenkloster; seit 1620 von Zisterziensermönchen besiedelt. Stiftskirche (18. Jahrhundert) mit überlebensgroßen Figuren und Stuck von der Künstlerfamilie Carlone; bedeutende Bibliothek. Seit 1920 Landwirtschaftsschule, seit 1925 Stiftsgymnasium und Käserei. Glasmalerei-Werkstätte. 2019: ca. 2.800 EW.

In den 1870er Jahren besuchte Bruckner von Kirchdorf an der Krems aus das Stift und spielte dort die Orgel. Einem Bericht des Uhrmachers Alois Spannesberger (* 14.5.1840 Sierning, Oberösterreich/A, † 12.10.1921 Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich/A) zufolge fantasierte Bruckner einmal lange auf der 1764 von Valentin Hochleitner (* 4.8.1717 Passau, Bayern/D, † 29.4.1797 Spital am Pyhrn, Oberösterreich/A) gebauten Orgel (sie bestand bis 1899). Er „spielte auf diesem herrlichen Instrumente ganz weltvergessen mit einer Begeisterung, daß wir Zuhörer uns kaum zu atmen erlaubten. Er spielte über eine Stunde lang und als er endlich schloß, war der Meister so in Schweiß gebadet, daß ihm der damalige Prior, Pater Florian Schininger frische Wäsche leihen mußte.“ (Göll.-A. 3/1, S. 575). Bruckner verwendete für seine Improvisation u. a. das vom Organisten Charles-Alexis Chauvet (1837–1871) in Paris gestellte Thema, das der Informant notierte (Göll.-A. 4/1, S. 95).

Literatur

RENATE GRASBERGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 1.7.2020

Medien

Kategorien

Links

ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft