„Auf, Brüder! auf, und die Saiten zur Hand!“ (WAB 60)
Kantate für Männer-Soloquartett, vierstimmigen Männerchor, vierstimmigen gemischten Chor und Bläser (2 Ob., 2 Fg., 3 Hr., 2 Trp., 3 Pos.) in D‑Dur
Sätze: | Soloquartett und Männerchor; Chor a cappella: „Langsam, gemütlich“; Schlusschor: „Heiter“ |
Text: | Ernst Marinelli |
EZ: | vollendet 1.7.1855 (lt. Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974) in St. Florian |
W: | Friedrich Mayer |
UA: | 17.7.1855 in St. Florian |
Aut.: | Stift St. Florian, Bruckner‑Archiv (19/8a) |
ED: | Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 2/2, S. 229–239 (1928) |
NGA: | Band XXII/1 (Franz Burkhart/Rudolf H. Führer/Leopold Nowak, 1987) |
Das Werk zählt zu den zwischen 1845–1855 in St. Florian als „Gebrauchsmusik“ entstandenen Kantaten und ist die erste für Chor und großes Bläserensemble. Kompositionsanlass war das Namensfest Friedrich Mayers am 18.7. Der Aufbau ist dreiteilig: Im 1. Teil, der durch einen Hornruf eingeleitet wird, singen Männerchor und Männer-Soloquartett „Auf, Brüder! auf, und die Saiten zur Hand!“ mit Begleitung der Bläser. Der Mittelteil ist ein melodiös gehaltenes Männerquartett a cappella („Wohl ist‘s die Liebe“). Der 3., mit „Vollchor“ überschriebene Teil mit gemischtem Chor und fanfarenartigen Einwürfen der Bläser („Heil unserm Vater, den wir lieben“) ähnelt einem Opernfinale. Der Widmung entsprechend verlieh Bruckner diesem Werk mit Trompeten und Posaunen festlichen Glanz.
Literatur
- Franz Müller, Bruckner-Neuland, in: Linzer Volksblatt 25.9.1921, S. 2f.
- Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 2/1, S. 179–183
- The Manuscript SourcesPaul Hawkshaw, The Manuscript Sources for Anton Bruckner‘s Linz Works. A Study of his Working Methods from 1856 to 1868. Diss. New York City 1984, S. 21
- Keith William Kinder, The Wind and Wind-Chorus Music of Anton Bruckner. Westport 2000, S. 8–33, 45ff.
- Bruckner-Handbuch 2010Hans-Joachim Hinrichsen (Hg.), Bruckner-Handbuch. Stuttgart–Weimar 2010, S. 66