Scherzo für Streichquartett in g‑Moll (WAB 209/6)

Kompositionsübung für Streichquartett

EZ: Frühjahr 1862 in Linz
UA: 28.5.2016 in Bremen, Sendesaal (Göttinger Barockorchester; Benjamin-Gunnar Cohrs)
Aut.: ÖNB‑MS (Mus.Hs.44706, Kitzler-Studienbuch)
ED: s. NGAAnton Bruckner. Sämtliche Werke. Kritische Gesamtausgabe. Hg. v. der Generaldirektion der Österreichischen Nationalbibliothek und der Internationalen Bruckner-Gesellschaft. Wien 1951ff. (Editionsleitung: Leopold Nowak, auch als Neue Gesamtausgabe bezeichnet)
NGA: Band XXV (Paul Hawkshaw/Erich Wolfgang Partsch, 2014; Faksimile)

Diese Übung findet sich im Kitzler-Studienbuch auf S. 70, 3. System,–74 und ist eine relativ umfangreiche, abgeschlossene Komposition: Der 1. Teil des Scherzo (g‑Moll), in dem die 1. Violine dominiert, umfasst 16 Takte, die wiederholt werden. Der 2. Teil hat 23 Takte (eine acht- und eine 15-taktige Periode), in denen nun alle vier Streicher an der Bewegung teilnehmen. Bruckner kontrollierte den Periodenbau in der von ihm auch später weiterhin angewandten Weise. Er schrieb am Ende der 15-taktigen Periode: „unr[e]g[e]lm[äßige] Periode“, und versuchte diese Unregelmäßigkeit durch das Einmünden in eine Generalpause (Fermate) zu entschärfen. Der 3. Teil, 24 Takte lang, variiert den 1. (auch durch die aus dem 2. Teil übernommene stärkere Beteiligung aller Instrumente) und ist gleichfalls zu wiederholen.

Das zugehörige tanzartige, melodische Trio (G‑Dur) besteht aus 16 zu wiederholenden und 27 folgenden Takten. Nach der ersten achttaktigen Periode moduliert Bruckner in die Wechseldominante a‑Moll, was er selbst mit „NB“ anmerkt. Nach T. 21 ist ein Einfügungszeichen notiert, dass auf die auf S. 76–77, 1. System, skizzierte alternative Fortsetzung des Trios verweist. In dieser Skizze ist nur die 1. Violinstimme vollständig notiert; zu den übrigen Stimmen sind nur in drei Takten die für die harmonische Gestaltung grundlegenden Töne eingetragen.

Dieses Scherzo für Streichquartett in g‑Moll wurde vom Göttinger Barockorchester unter der Leitung von Cohrs am 28.5.2016 uraufgeführt. Eine weitere Aufführung fand am 29.5.2016 in der St.-Jakobi-Kirche in Peine statt.

Literatur

PAUL HAWKSHAW, ELISABETH MAIER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 8.1.2020

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Quellen (Werkverzeichnis)

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft