„Heut kommt ja Freund Klose zum Gause“ (WAB 203)
Kanon für vier Singstimmen in C‑Dur
Text: | Anton Bruckner |
EZ: | 29.4.1889 |
UA: | 29.4.1889 in Wien (einstimmig mit Klavierbegleitung; Bruckner) |
ED: | Friedrich Klose, Meine Lehrjahre bei Bruckner. Erinnerungen und Betrachtungen. Regensburg 1927, S. 152f. |
Gegen Ende seiner Lehrzeit bei Bruckner hat Klose, später selbst gesuchter Kompositionslehrer, diesen Kanon mit viertaktigem Thema gewidmet bekommen und (später?) aufgeschrieben. Er sollte damit, da alle anderen Mittel (bis zur ironisch angedrohten Ungnade) versagten, bestochen werden, endlich – statt ständig Opern- und Schauspielvorstellungen zu besuchen – bei Bruckners „Jause bei Gause“, wie dieser seine mit reichlichem Essen und Trinken verbundenen abendlichen Gesprächsrunden im Wiener Gasthaus Gause nannte, teilzunehmen. Ob der extemporierte Text („Heut kommt ja Freund Klose zu Gause und geht nach der Jause nach Hause“) und die ebenso entstandene Vertonung ihren erwünschten Erfolg hatten, verschweigt der stolze Widmungsträger.
Literatur
- Friedrich Klose, Meine Lehrjahre bei Bruckner. Erinnerungen und Betrachtungen (Deutsche Musikbücherei 61). Regensburg 1927, S. 151ff.