Dohnányi, Christoph von
* 8.9.1929 Berlin/D. Dirigent.
Nach musikalischer Ausbildung in München begab sich Dohnányi zu weiteren Studien nach Amerika, wo ihm sein Großvater, der Pianist und Komponist Ernst von Dohnányi (1877–1960), Unterricht erteilte. Bei Leonard Bernstein in Tanglewood erfuhr er weitere Schulung. Auf Vermittlung Georg Soltis wurde er 1952 als Korrepetitor und Kapellmeister an die Frankfurter Oper geholt. Nach Stationen als Generalmusikdirektor in Lübeck und Kassel wurde er 1964 zum Chefdirigenten des WDR Symphonieorchesters Köln ernannt. 1968 übernahm er die Direktion der Städtischen Bühnen Frankfurt, wo er eine viel beachtete Reform des Opernwesens einführte und 1975 die Leitung der Hamburger Staatsoper. 1984 wurde er Nachfolger von Lorin Maazel als Chef des Cleveland Orchestra.
Dohnányi, der als Dirigent mit nahezu allen bedeutenden Orchestern arbeitete, hat sich immer wieder den Kompositionen Bruckners zugewandt, die er als typisch intellektueller Musiker zu Wiedergaben von bestechender Klarheit führte.
Literatur
- Hans-Klaus Jungheinrich, Art. „Dohnányi, Christoph von“, in: MGG²Ludwig Finscher (Hg.), Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik. 29 Bde. (Sach- und Personenteil). 2. neubearb. Ausgabe. Kassel u. a. 1994–2008 5 (2001), Sp. 1196f.
- José Bowen/Charles Barber, Art. Dohnányi, Christoph von“, in: NGroveD²Stanley Sadie (Hg.), The New Grove Dictionary of Music and Musicians. 29 Bde. 2. Ausgabe. London 2001 7 (2001), S. 424f.
- Klaus Schultz (Hg.), Offen sein zu –hören. Der Dirigent Christoph von Dohnányi. Gespräche – Bilder – Texte. Hamburg 2010
- http://christophvondohnanyi.com/en/ [21.1.2019]