Greck, Joseph (Wolfgang)
* 18.7.1855 Kremsmünster, Oberösterreich/A, † 3.4.1935 Linz, Oberösterreich/A. Schullehrer.
Sohn des Fleischselchers Franz Xaver Greck und dessen Frau Eleonora, geb. Eder. Nach der Lehrerausbildung war Greck zunächst Unterlehrer in Kirchdorf an der Krems (1874–1881), wo sein Schwager Heinrich Brun(n)bauer (* 24.11.1846 St. Willibald, Oberösterreich/A, † 15.8.1913 Kirchdorf an der Krems, Oberösterreich/A; ab 16.8.1870 mit Grecks ältester Schwester Kristine [eigentl. Christina Catharina; * 10.4.1852 Kremsmünster, † 6.12.1921 Kirchdorf an der Krems] verheiratet) als leitender Oberlehrer sein Vorgesetzter war; 1882 wechselte er nach Sierning bzw. Neuzeug, wo er auch als Chormeister der Liedertafel Sierning wirkte. 1896 wurde er zum Lehrer an der Kronprinz Rudolf Knaben-Volksschule in Linz ernannt, 1900 zum Oberlehrer an der Mädchen-Volksschule in Linz und zuletzt zum Direktor derselben.
1878 heiratete er Josefine Lahner (* 18.3.1851 [Ort?], † 10.4.1922 Linz), mit ihr hatte er drei Töchter: Marianna Josepha (* 27.1.1879 Kirchdorf an der Krems, verehel. Markgraf), Paula Julia (* 19.5.1881 Kirchdorf an der Krems, verehel. Nöster) und Emma Katharina (* 8.9.1882 Sierning, Oberösterreich/A, verehel. Stronski).
Laut seinen Erinnerungsberichten war Greck gemeinsam mit seinem Freund Karl Zeitlinger (1864–1910) bei Bruckners Besuch in Altpernstein 1879 anwesend und von dessen Aufenthalt im Verlies (bezüglich des Aufsuchens von Extremsituationen, Persönlichkeit) besonders beeindruckt. Der junge Lehrer versuchte bei dieser Gelegenheit, Bruckner zu einer Vertonung des Psalms De profundis anzuregen, zu der es aber – vermutlich wegen Bruckners bekanntem Unbehagen bei jedweder Beengtheit – nicht gekommen zu sein scheint. Der nach der Rückkehr in den „matterleuchteten Rittersaal“ (Linzer Tages-Post 19.4.1898, [S. 11]) von Greck mehrfach gehörte Ausspruch Bruckners „Resurrexit!“ hatte zur Folge, dass der Komponist bald darauf eine weitere Überarbeitung seiner Messe in f‑Moll in Angriff nahm. Zusammen mit anderen Besuchern bemühte sich Greck, den über Bruckners ständige Sonderwünsche und bohrende Fragen erbosten Burgführer, Förster Wischenbart, zu besänftigen. Dieser, in früheren Jahren oft Teilnehmer bei den Rebhuhnjagden des Grafen O‘Hegerty, bei denen der ebenfalls eingeladene Bruckner von den Jägern gern verspottet wurde, ersuchte Greck schließlich, „ihm ja diesen Gast nicht sobald mehr zu bringen“ (Linzer Tages-Post 19.4.1898, [S. 11]).
Schriften
- Bruckner im Burgverlies, in: [Linzer] Tages-Post 19.4.1898, Unterhaltungsbeilage, [S. 11f.]
- Anton Bruckner im Burgverlies Altpernstein, in: Linzer Volksblatt 9.4.1922, Unterhaltungs-Beilage, S. 7f.
Literatur
- Schulzeitung. Vom Landesausschusse, in: [Linzer] Tages-Post 30.10.1896, S. 2
- Lehrerernennungen, in: Linzer Volksblatt 22.8.1902, S. 4
- Abschiedsfeier eines Oberlehrers, in: [Linzer] Tages-Post 14.7.1920, S. 3
- Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 3/1, S. 569–574
- Karl Paulitsch, Sagen und Geschichten aus Oberösterreich. Ein Volksbuch für jung und alt. Linz 1949
- Urs E. Aßling, Bruckneriana aus Altpernstein, in: Mitteilungen des Musealvereins Kirchdorf an der Krems 7 (1988), S. 17–21
- Renate Grasberger, Bruckner-Stätten in Österreich (ABIL-Informationen 5). Wien 2001
- Taufbuch-Duplikat 1855 der Pfarre Kremsmünster, pag. 13
- Taufbuch-Duplikat 1879 der Pfarre Kirchdorf an der Krems, [pag. 4]
- Taufbuch-Duplikat 1881 der Pfarre Kirchdorf an der Krems, [pag. 11]
- Taufbuch-Duplikat 1882 der Pfarre Sierning, [pag. 33]
- Trauungsbuch-Duplikat 1911 der Pfarre St. Matthias in Linz, fol. 67
- Sterbebuch-Duplikat 1913 der Pfarre Kirchdorf an der Krems, fol. 62
- Sterbebuch-Duplikat 1921 der Pfarre Kirchdorf an der Krems, fol. 249
- Sterbebuch-Duplikat 1922 der Pfarre St. Matthias in Linz, fol. 96
- Sterbebuch-Duplikat 1935 der Pfarre St. Matthias in Linz, fol. 213