Attwenger, Johann Nepomuk

* 9.5.1825 Seewalchen am Attersee, Oberösterreich/A, † 26.8.1893 in (Bad) Ischl, Oberösterreich/A. Gastwirt, Lehrer, Sparkassen-Kassier.

Sohn des Holzknechts Johann Nepomuk Attwenger und dessen Frau Anna. Durch Heirat am 28.8.1854 Besitzer des Weinhauses Attwenger in Bad Ischl. 1842/43 Lehrer in Niederthalham und Altmünster, 1843–1847 in Traunkirchen und 1847–1857 in Bad Ischl. Dort wandte er sich vom Lehrberuf ab und war 1857–1863 beim k. k. Bezirksamt tätig. Als einer der Gründer der Sparkasse des Marktes Ischl war er dort bis 1890 Kassier und konnte sich allgemeiner Wertschätzung erfreuen: „Ein gut Stück von ‚Alt-Ischl‘ sinkt mit diesem Manne ins Grabe.“, hieß es im Linzer Volksblatt (29.8.1893, S. 4).

Schon von Linz aus besuchte Bruckner öfters den ehemaligen Lehrgehilfen Attwenger, mit dem ihn seit der gemeinsamen Zeit an der Linzer Präparandie eine enge Freundschaft verband, zunächst in Altmünster am Traunsee, dann in Bad Ischl. In späteren Jahren erfreute sich Bruckner während seiner Ischler Aufenthalte (nachweislich 1863–1864 und 1888–1892) der liebevollen Fürsorge der Familie, die ihn mit seinen Lieblingsspeisen und Linzer Torte verwöhnte. Die angeblich zahlreichen Briefe wurden 1897 bei einem Hochwasser vernichtet. Das Gasthaus mit Weinstube am rechten Ufer der Traun besteht heute noch (Lehárkai 12, früher Rudolfsquai 12). Eine Gedenktafel an der Außenwand sowie ein Bruckner-Relief (nach dem Gips-Modell IKO 392; Ikonografie) von Franz Seraph Forster im Inneren erinnern an Bruckners Besuche.

Literatur

ANDREA HARRANDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 6.5.2019

Medien

Kategorien

Links

ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft