Preindl, Joseph (Josef)

* 30.1.1756 Marbach, Niederösterreich/A, † 26.10.1823 Wien/A. Organist, Komponist.

Sohn eines Organisten, Sängerknabe und Schüler von Franz Xaver Widerhofer (1742–1799) in Mariazell, wurde mit 16 Jahren Organist an der Wiener Waisenhauskirche (3. Bezirk). Schüler Johann Georg Albrechtsbergers, Organist an verschiedenen Wiener Kirchen, ab 1793 Kapellmeister an St. Peter (1. Bezirk). 1795 Domkapellmeister-Adjunkt und 1809 Albrechtsbergers Nachfolger als Domkapellmeister zu St. Stephan. Daneben Tätigkeit als geschätzter Klavier‑ und Gesanglehrer. Sein Œuvre umfasst vor allem Kirchen‑ und Klaviermusik, sein Musiktheorie-Lehrbuch Wiener Tonschule wurde von Ignaz von Seyfried (1776–1841) 1827 (2. Aufl. 1832) posthum herausgegeben.

Bruckner fertigte sich um 1838/39 eine Abschrift von Preindls Melodien von allen deutschen Kirchen-Liedern […] welche [...] bey St. Stephan in Wien durch das ganze Jahr [...] gesungen werden an. Im Rahmen seiner Lehramtsprüfung hatte Bruckner am 29.5.1845 eine Fuge über ein Thema von Preindl zu schreiben. Ein Skizzenblatt (St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/65a) aus dem Jahr 1848 lässt den Schluss zu, dass Bruckner in dieser Zeit Themen Preindls für Improvisationen verwendet haben dürfte.

Werke
  • Messen, Motetten und weitere Kirchenmusikwerke
  • Klavierstücke
  • Chöre
Schriften
  • Wiener Tonschule oder Anweisung zum Generalbasse zur Harmonie, zum Contrapuncte und der Fugen-Lehre nach eigenen Erfahrungen und Grundsätzen entworfen und durch zahlreiche Beyspiele erläutert. Hg. v. Ignaz Ritter von Seyfried. Wien 1827
Literatur

CHRISTIAN K. FASTL

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 14.12.2018

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Preindl, Joseph (Josef): 120138999

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