Abschriften
Bruckners Abschriften fremder Werke sowie die tausenden Blätter von Abschriften Bruckner’scher Werke – viele erst aus der Zeit nach seinem Tod – wurden bisher nur teilweise systematisch erfasst. Mit der Neuauflage des Werkverzeichnisses wurde erstmals eine Auflistung sämtlicher Abschriften, sowohl der Bruckner’schen Werke also auch der Abschriften fremder Werke Bruckners angestrebt. Beiden Gruppen ist dabei die Diversität des Quellenmaterials an sich sowie die teilweise fragliche Authentizität und Zuordenbarkeit der Schreiberhände gemein. Kontradiktorisch erscheinen dagegen die Gebrauchskontexte dieser beiden Gruppen: neben Stimmenmaterial und Dirigierpartituren, Bearbeitungen und Arrangements, Stich- und Druckvorlagen wurden die Bruckner’schen Werke meist mit Blick auf Aufführungen, Erstdrucke oder als Widmungsexemplare abgeschrieben. Dagegen fertigte Bruckner die Abschriften von fremden Werken zumeist aus der Verbindung von persönlichem Interesse, theoretischem Studium und der aktuellen Musikpraxis – vor allem als Teil seiner Pflichten als Hilfsorganist bzw. provisorischer Organist in St. Florian – an.
Der unschätzbare Wert der Abschriften als Hilfsmittel der Forschung zu Bruckner liegt neben komponistenübergreifenden Fragestellungen wie der Werkgenese, der Datierung und Überlieferung von Werken insgesamt und der Nachvollziehbarkeit von Aufführungskontexten und historischer Aufführungspraxis bei Bruckner in der Rekonstruktion verschiedener Kompositionsstadien – im besonderen Maße der Symphonien und Messen.
Zu den Abschriften Bruckner’scher Werke
Zu den Werken Bruckners liegen ca. 350 Abschriften vor, die zu Bruckners Lebzeiten oder im Umkreis der Bruckner-Forschung nach dem Tod Bruckners entstanden sind. Die zu Lebzeiten Bruckners erstellten Abschriften wurden überwiegend im Auftrag oder mit Wissen und Genehmigung des Komponisten angefertigt (Kopisten). Darunter eine Vielzahl an Aufführungsmaterialien und zu einem geringeren Anteil auch Stich- und Druckvorlagen. Ebenso enthalten 52 dieser Abschriften autografe Eintragungen des Komponisten und sind so zu den sogenannten primären Quellen zu zählen. Die Spannweite der autografen Eintragungen reicht von der bloßen Signierung oder Schlussparaphe Bruckners (ÖNB-MS, Mus.Hs.6027, fol. 1r) bis zur gestaffelten Anfertigung der Abschrift durch Bruckner und den Kopisten (Stift Kremsmünster, Musiksammlung C56/6a, fol. 6r oder ÖNB-MS, Mus.Hs.45352, fol. 2r). Neben diesen beiden Extremen lässt sich erkennen, dass die Eintragungen Bruckners – wenngleich abhängig von der Qualität der Abschrift hinsichtlich der Übertragungsfehler – dem üblichen Vorgehen im 19. Jahrhundert entsprechen, d. h. neben Fehlerkorrekturen vorwiegend nachträglich Ergänzungen bspw. der Dynamik oder Artikulation enthalten, die werkabhängig im Zusammenhang mit Aufführungsvorbereitungen stehen. Gerade die geringe Anzahl an zu Bruckners Lebzeiten gedruckten Werken förderte vermutlich die Zahl der abgeschriebenen Partituren und Stimmen.
Im Gegensatz zu den autografen Partituren Bruckners ist ein Großteil der Abschriften lediglich ungenau zu datieren, da die Kopisten nur vereinzelt Namen wie Anfertigungsdatum auf den Kopien vermerkten oder teilweise die autografe Datierung übernahmen, so dass generelle Aussagen abseits des spezifischen Werkkontextes schwer zu treffen sind. Der aktuelle Forschungsstand zu diesen Abschriften beschränkt sich einerseits auf die systematische Erfassung der in der Linzer Zeit Bruckners entstandenen Kompositionen (Hawkshaw) sowie detaillierter Einzelstudien zu ausgewählten Werken, d. h. eine sämtliche Werke umfassende Studie ist noch ausständig.
Im Kontext der Symphonien ist einerseits anhand der Abschriften Bruckners Praxis erkennbar, nach Beendigung einer Werkfassung oder mit dem Beginn einer der Überarbeitung einer Fassung eine vollständige Abschrift anfertigen zu lassen, die entweder zur Weiterarbeit benutzt wurde oder als Sicherungskopien den alten Werkstatus archivierte. Als Ergebnis dieser Praxis sind ehemals vollständig zusammengehörende Abschriften heute satzweise in verschiedenen Sammlungen aufbewahrt, da stärker revidierte Sätze meist vollständig aus einer Abschrift entfernt und mit einer der neuen Werkfassung entsprechenden Abschrift ersetzt wurden. (z. B. Vierte Symphonie ). Andererseits greift Bruckner beim Kopieren seiner Werke auf einen Stamm an Kopisten zurück, die aufgrund ihrer qualitativ guten Arbeit auch von anderen Komponisten bevorzugt beschäftigt wurden (Behr, S. 126–129).
Die Überlieferungsgeschichte der Bruckner’schen Werke wird zudem durch eine Vielzahl an posthum angefertigten Abschriften ergänzt. Darunter finden sich vorwiegend Abschriften, die der musikalischen Praxis dienten oder die im Rahmen der Bruckner-Forschung von schwer zugänglichen Originalquellen angefertigt wurden. Ein wiederum großer Anteil der posthumen Abschriften konnte einem unbekannten Kopisten zugeordnet werden, der aufgrund seiner vereinzelt vorkommenden Paraphe „J. H.“ (ÖNB-MS, Mus.Hs.19668, fol. 21r) als Kopist J. H geführt wird. Aufgrund der zahlreichen Eintragungen von August Göllerich und Max Auer in diesen Abschriften lässt sich davon ausgehen, dass der Kopist über einen größeren Zeitraum (ca. ab 1902/04 bis vermutlich 1924) im Rahmen der Arbeiten an der Bruckner-Biografie (Göll.-A., Bd. 1–4) beschäftigt wurde und zumeist anhand der autografen Vorlagen kopierte. Den zahlreichen Erstdrucken in Göll.-A. dienten diese Abschriften teilweise als Stichvorlagen oder zum Arbeitsgebrauch, weshalb Göllerich oftmals die autografe Titulatur mit Bleistift in den Abschriften nachtrug.
Zu den Abschriften fremder Werke
Vor allem aus Bruckners jungen Jahren ist eine Reihe von Abschriften fremder Werke erhalten, deren genaue Datierung als auch Zuschreibung zu Bruckner meist ebenso wenig zu belegen sind, wie die Kontextualisierung und Verwendung der Abschriften.
Anzunehmen ist, dass es Teil der Pflichten Bruckners als Hilfsorganist, provisorischer Organist, Sänger, Geiger oder auf sonstige Weise Teilnehmender an den musikalischen Aktivitäten in St. Florian war, Stimmen oder Klavier- bzw. Orgelarrangements anzufertigen. In diesem Zusammenhang ließen sich die vollständigen Abschriften der Violin-Stimmen aus einem Ave Maria von Konstanze Geiger (Stift St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/22) und den Variationen über ein eigenes Thema in E-Dur op. 45 von Joseph Mayseder (Stift St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/39), die Horn-Stimme des Wanderliedes op. 14 von Heinrich Proch (Stift St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/40) oder die Orgel-Stimme aus dem Offertorium Jubilate Deo von Michael Umlauf (Stift St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/23) zu sehen.
Auch während der Zeit an der Linzer Präparandie und für die von Johann August Dürrnberger betreuten Gottesdienste und musikalischen Veranstaltungen mag Bruckner Aufführungsmaterial erstellt haben. Neuere Quellenfunde lassen darauf schließen, dass das Abschreiben von Musikalien selbst Teil der Lehrerausbildung gewesen ist. Ob und vor allem welche Abschriften im Zuge der Präparandie entstanden seien könnten, bleibt offen. Zumindest zeitlich zur bzw. nach der Präparanden-Zeit zu verorten ist der Klavierauszug zum Deutschen Hochamt („Hier liegt vor Deiner Majestät“) von Michael Haydn (MH 642, ÖNB-MS, Mus.Hs.45626), dessen später hinzugefügter Titel „Kirchenlieder, eigenhändig niedergeschrieben von Anton Bruckner für seinen Kollegen in der Lehrerpräparandie Johann Dit[t]lbacher.“ (Partsch, S. 131) auf die Jahre ab 1840 verweist.
Eine weitere Abschrift des Deutschen Hochamts liegt in einer Abschriften-Sammlung mit insgesamt vier vollständigen Werken vor: Darunter befinden sich außerdem die Abschrift der gedruckten Sammlung Melodien von allen deutschen Kirchenliedern dazu verfassten neuen Kadenzen und Präambuln op. 25 von Joseph Preindl, die Abschrift der Klaviersonate op. 32/2 in Es-Dur von Johann Baptist Vanhal sowie ein bisher nicht identifizierter Trompeten-Marsch, der vermutlich dem Kürassier-Regiment Erzherzog Alberts zuzuordnen ist (alle ÖNB-MS, Mus.Hs.3171). Als Vorlage für zwei dieser Abschriften könnten Manuskripte gedient haben, die sich im Nachlass von Leopold von Zenetti befanden, so dass auch Zenettis Unterricht und vor allem seine sorgfältig kuratierte Notenbibiliothek (Maier, S. 116–118) für die Entstehung vereinzelter Abschriften in Frage kommen. Da die erste Auseinandersetzung Bruckners mit den Kompositionen Johann Sebastian Bachs (1685–1750) ebenfalls im Zuge des Unterrichts bei Zenetti stattgefunden haben soll (Göll.-A. 1, S. 220f.), scheint die Verbindung zur Abschrift dreier Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier (BWV 865, 866 und 869; alle ÖNB-MS, Mus.Hs.38849) naheliegend.
Insgesamt ist gerade bei den hier angeführten, vollständig kopierten Werken die Autorschaft Bruckners aufgrund von teils starken, teils schwächeren Abweichungen im Schreibprofil anzuzweifeln.
Fast sämtlichen Abschriften fremder Werke fehlt eine eindeutige Datierung, so dass eine Zuordnung zu Bruckners biografischen Stationen lediglich anhand von Indizien gelingt. Eine Ausnahme bildet die apokryphe Abschrift eines Klavierauszuges zur Ouvertüre der Oper Tancredi von Gioachino Rossini (1792–1868), die auf den 11.10.1838 datiert und somit als früheste datierte musikalische Handschrift Bruckners gilt. Nicht eindeutig datierbar, aber durch Seitendisposition, Partituranordnung, Schreibprofil und eingetragene metrische Ziffern unterhalb der Partitur in die Zeit ab 1877 zu verorten, ist die Abschrift aus dem Gloria aus der Messe in C von Luigi Cherubini (1760–1842). Diese Abschrift kann als Besonderheit hervorgehoben werden, da sie die einzige gesicherte Abschrift des „späten“ Bruckners darstellt. Eine weitere Datierung – auf den 01.11.1848 – findet sich in einer Abschriften-Sammlung (Stift St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/65a). Die Spannweite des Begriffes Abschrift sowie die Verwendung der abgeschriebenen Werke wird in dieser Handschrift sichtbar: Neben vierstimmig exzerpierten Fugen aus Messensätzen von Johann Georg Albrechtsberger, M. Haydn und Joseph Leopold Eybler, die in reinschriftlichem Charakter scheinbar Studienzwecken dienten, finden sich ein- bis zweistimmige Fugen- oder Themeneinsätze aus zumeist geistlichen Vokalwerken von Carl Nefischer (1804–1875), Ludwig van Beethoven, Johann Kaspar Aiblinger (1779–1867) , Georg Friedrich Händel (1685–1759), Johann Matthias Keinersdorfer (1778–1837), J. Preindl und Wolfgang Amadeus Mozart, die mehrheitlich mit Generalbassziffern notiert auf eine spielpraktischen Verwendung während des Gottesdienstes oder des Selbststudiums hindeuten. Vorwiegend die bezifferten Bässe führen zur Annahme, dass in einem Teil der brucknerschen Abschriften die schriftliche Fixierung der im 19. Jahrhundert in den Klöstern und Stiften weiterhin tradierten Partimento-Praxis zu sehen ist. Bereits 1924 spekulierte Auer, dass solche Fragmente nicht nur als Beispiele zum Analysieren und als kompositionelle Muster gedient hätten, sondern auch als Entwürfe zu Improvisationen. Die legendäre Fähigkeit des reifen Bruckner, komplexe kontrapunktische Strukturen zu improvisieren, dürfte in diesen Abschriften ihre Wurzeln haben.
Weitere fragmentarisch erhaltene Abschriften gelten Werken von Franz Joseph Aumann, Antonio Caldara (1670–1736), Joseph Haydn, Felix Mendelssohn Bartholdy und Georg Reutter d. J. (1707–1772) u. a. Nicht zufällig betreffen viele Abschriften kontrapunktische Passagen (z. B. Mozarts Fuge „In te Domine speravi“ aus dem Te Deum, KV 141). Oft handelt es sich nur um kurze Ausschnitte, manchmal sind auch analytische Bemerkungen angefügt (z. B. zu Mozart, Eybler oder M. Haydn).
Viele von Bruckners Abschriften stehen in engem Zusammenhang mit dem Repertoire im Stift St. Florian, indem sie einen repräsentativen Querschnitt durch das dortige liturgische Repertoire darstellen (Hawkshaw). Im Rahmen seines Kontrapunkt-Studiums schrieb Bruckner auch musikalische Beispiele aus Friedrich Wilhelm Marpurgs (1718–1795) Traktat Die Abhandlung von der Fuge ab. Im Laufe einer Zeitspanne von etwa drei Jahren kopierte Bruckner seine eigene kleine Bibliothek von Fugen und Themen aus dem Musikarchiv des Stiftes.
Insgesamt ist derzeit noch immer die Zuschreibung von ca. 10 Themenskizzen und Motivfragmenten aus dem St. Florianer Quellenkorpus offen, da besonders die fehlenden Zuschreibungen durch Bruckner, die Kürze des entsprechenden Ausschnittes oder der entsprechende Werkteil eine eindeutige Identifizierung erschweren.
Abschriften fremder Werke von Bruckners Hand
Vollständige Kompositionen
Anonymus
Trompetten-Marsch von Albert Curassier. P. S. (Klavier;
ÖNB-MS, Mus.Hs.3171 – „Albert Curassier“ bezieht sich hier wohl auf das
gleichnamige habsburgische Regiment, WAB add 327)
Franz Wilhelm Abt (1819–1885)
Walzer aus der Sammlung Orpheon (OÖ. Landesmuseum
(Partitur, Mus.HS.518, WAB add
321)
Franz Joseph Aumann
Ave Maria in D-Dur VI/11 (Stift St. Florian,
Bruckner-Archiv, 20/25, WAB
add 282)
Johann Sebastian Bach
Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier BWV 865, 866 und 869
(ÖNB-MS, Mus.Hs.38849, WAB add
293, 294 und
295)
Valentin Eduard Becker (1814–1890) [?]
Ave Maria (Stimmen, Stift St. Florian, Bruckner-Archiv,
20/38, Violine 2-Stimme fehlt, WAB add 307)
Luigi
Cherubini
Offertorium Ecce Panis Angelorum (Orgelstimme; Stift
St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/76, WAB add 280)
Gloria, Qui tollis peccata mundi aus der Messe in C-Dur (Partitur; ÖNB-MS,
Mus.Hs.3172, WAB add
326)
Ignaz Dorn
Messe (Partitur, Negativreproduktion ÖNB-MS, PhA.2016, WAB add 323)
Konstanze Geiger (1835–1890)
Ave Maria (Violinstimmen 1 und 2; Stift St. Florian,
Bruckner-Archiv, 20/22, WAB
add 324)
Michael Haydn
Deutsches Hochamt MH 642 (Stimmen;
ÖNB-MS, Mus.Hs.45626, WAB add
269)
Deutsches Hochamt MH 642
(Klavierauszug; ÖNB-MS, Mus.Hs.3171, WAB add 269)
Joseph Mayseder (1789–1863)
Variationen über ein eigenes Thema in E-Dur op. 45
(Violinstimme, Stift St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/39, WAB add 306)
Joseph Anton Pfeiffer (1776–1859)
Fuge in C-Dur (Orgelstimme, ÖNB-MS, Mus.Hs.19791, WAB add 302)
Joseph Preindl
Melodien von allen deutschen Kirchenliedern (ÖNB-MS,
Mus.Hs.3171, WAB add
275)
Heinrich Proch (1809–1878)
Wanderlied op. 14, (Hornstimme; Stift
St. Florian, Bruckner‑Archiv, 20/40, WAB add 276)
Anton Reicha (1770–1836)
Ein Canon auf einen gegebenen Choral gesetzt (Klavierauszug;
Stift St. Florian, Bruckner‑Archiv, 20/6, WAB add 313)
Carl Gottlieb Reissiger (1798–1859)
Messe in H-Dur (Orgelstimme, ÖNB-MS, Mus.Hs.19791, WAB add 303)
Georg Reutter d. J. (1708–1772)
Graduale Deus salvator noster (Stift St. Florian,
Bruckner‑Archiv, 20/65d, WAB
add 278)
Gioachino Rossini (1792–1868)
Ouvertüre zu Tancredi (Klavierauszug; OÖ. Landesmuseum,
Mus.Hs.513, WAB add
325)
Michael Umlauf (1781–1842)
Offertorium Jubilate Deo (Orgelstimme; Stift St. Florian,
Bruckner Archiv, 20/23, WAB add 271)
Johann Baptist Vanhal (1739–1813)
Klaviersonate in Es-Dur, op. 32/2 (ÖNB-MS, Mus.Hs.3171,
WAB add 277)
Joseph Benedikt Zaininger (1807–1855)
Veni sancte Spiritus (Partitur, Stift St. Florian, Bruckner
Archiv, 20/16-18, WAB add
320)
Fragmente
In der Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und im Bruckner-Archiv des Stiftes St. Florian werden außerdem fragmentarische Abschriften Bruckners, die dieser vorwiegend zu Studienzwecken anfertigte, verwahrt. Neben Auszügen aus anonymen Werken kopierte er aus Werken der folgenden Komponisten:
Johann Kaspar Aiblinger (1779–1867)
Bass- bzw. Orgelstimme aus dem Agnus Dei aus dem Reqiuem
(Stift St. Florian, Bruckner Archiv, 20/65a, WAB add 281)
Johann Georg
Albrechtsberger
Fugenthema aus dem Kyrie der Missa in D (Stift St. Florian,
Bruckner Archiv, 20/65a WAB
add 311)
Fuge aus der Missa in C pro coronatione Francisci II. Budae
peragenda (Stift St. Florian, Bruckner Archiv, 20/65a, WAB add 300)
Franz Joseph Aumann
Introitus „Avertisti captivitatem“ (Stift St. Florian, Bruckner Archiv, 20/19-21, WAB add 230)
Jeweils die Fuge aus den Responsorien XIV/1/V–VIII (Stift
St. Florian, Bruckner Archiv, 20/19-21, WAB add 287, 288, 289 und 290)
Ludwig van Beethoven
Fugeneinsatz aus dem Schlusschor Preiset ihn, Ihr
Engelschöre aus dem Oratorium
Christus am Ölberge op. 85 (Stift
St. Florian, Bruckner Archiv, 20/65a, WAB add 310)
Fugeneinsätze aus dem Gloria, Credo und Sanctus der
Messe in C-Dur op. 86 (Stift
St. Florian, Bruckner Archiv, 20/65a, WAB add 274)
Antonio Caldara (1670–1736)
Fugen aus den Gradualen Benedictus es Deus und Ostende nobis sowie aus den Offertorien Ave Maria und In te Domine Speravi (alle Stift
St. Florian, Bruckner Archiv, 20/65b, WAB add 279 sowie WAB add 283, 284 und 285)
Joseph Eybler
Fuge aus dem Offertorium Terra tremuit et quievit HV 85
(Stift St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/5, WAB add 286)
Fuge aus der Messe Sancti Georgii HV 23 (Stift St. Florian,
Bruckner-Archiv, 20/65a, WAB
add 296)
Fuge aus der Messe Sancti Mauritii HV 4 (ÖNB-MS,
Mus.Hs.19790, WAB add
297)
Fuge aus der Messe Sancti Michaelis HV 2 (ÖNB-MS,
Mus.Hs.19790, WAB add
298)
Fuge aus der Messe Sancti Wolfgangi HV 11 (Stift
St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/5, WAB add 299)
Georg Friedrich Händel (1685–1759)
Orgel-Stimme aus dem Halleluja (Nr. 39) aus dem Oratorium
Messiah HWV 56 (Stift St. Florian, Bruckner Archiv, 20/65a, WAB add 304)
Joseph Haydn
Fuge aus der Missa Sancti Nicolai Hob. XXII/6 (Stift
St. Florian, Bruckner Archiv, 20/16-18, WAB add 301)
Michael Haydn
Thema aus der Missa in C St. Ruperti MH 322 (Stift
St. Florian, Bruckner Archiv, 20/19-21, WAB add 270)
Abschrift aus dem Kyrie, Gloria, Benedictus und Agnus Dei aus der Missa in C St. Ruperti MH 322 (Stift St. Florian, Bruckner Archiv,
20/65a, WAB add 270)
Abschrift aus dem Quam olim und dem Cum sancti aus der Missa pro
defuncto Archiepiscopo Sigismundo MH 155 (Stift St. Florian, Bruckner
Archiv, 20/65a, WAB add
272)
Fuge aus dem Te Deum MH 28 (Stift St. Florian, Bruckner
Archiv, 20/65a, WAB add
292)
Fugeneinsatz aus dem Offertorium Timete Dominum MH 256
(Stift St. Florian, Bruckner Archiv, 20/65a, WAB add 309)
Zweitaktige Themenskizze aus dem Graduale Viderunt omnes MH
341 (Stift St. Florian, Bruckner Archiv, 20/25, WAB add 316)
Johann Matthias Keinersdorfer
Motiv aus den Responsoria ad Resurexionem Domini nostri Jesu
Christi (Stift St. Florian, Bruckner Archiv, 20/65a, WAB add 315)
Felix Mendelssohn
Bartholdy
Motiv aus dem Chor Ist das nicht der zu Jerusalem verstörte
(Nr. 28) aus dem Oratorium Paulus op.
36 (Stift St. Florian, Bruckner Archiv, 20/5, WAB add 314)
Carl Nefischer (1804–1875)
Orgel-Stimme aus dem Offertorium Protege Domine plebem tuam
(Stift St. Florian, Bruckner Archiv, 20/65a, WAB add 305)
Michael Umlauf
Schlußchor aus dem Offertorium Jubilate Deo
(Vokalstimmensatz, Stift St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/24, WAB add 271)
Wolfgang Amadeus Mozart
Canon aus der Missa Brevis in C KV 258 (ÖNB-MS,
Mus.Hs.19791, WAB add
308)
Fantasie in f-Moll KV 608 (Stift St. Florian,
Bruckner-Archiv, 20/5, WAB add
273)
Fuge aus dem Te Deum KV 141 (Stift St. Florian, Bruckner
Archiv, 20/16-18, WAB add
291)
Messsätzen aus der Messe in D-Dur KV 194 186h (Stift St. Florian, Bruckner-Archiv,
20/65c, WAB add 322)
Thema aus dem Offertorium Tremendum ac vivicum sacramentum
KV Anh. B zu 243 / KV Anh. 117 (Stift St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/65a, WAB add 317)
Johann Baptist Vanhal
Fugenthema in C-Dur (Stift St. Florian, Bruckner-Archiv, 20/25, WAB add 312)
Literatur
- Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 1, S. 220f.
- Walter Schulten, Anton Bruckners künstlerische Entwicklung in der St. Florianer Zeit (1845–1855). Diss. Mainz 1956
- Bruckner und ZenettiElisabeth Maier/Franz Zamazal, Anton Bruckner und Leopold von Zenetti (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 3). Graz 1980
- Leopold Nowak, Mendelssohns „Paulus“ und Anton Bruckner, in: Über Anton BrucknerLeopold Nowak, Über Anton Bruckner. Gesammelte Aufsätze 1936–1984. Wien 1985, S. 191–194
- Erich Wolfgang Partsch, Ein unbekanntes Bruckner-Autograph in oberösterreichischem Privatbesitz, in: Bruckner-JahrbuchBruckner-Jahrbuch. (Wechselnde Herausgeber). Linz 1980ff. 1991/92/93, S. 131–134
- Paul Hawkshaw, Bruckners Abschriften von Werken anderer Komponisten: Bemerkungen über Chronologie und musikalische Ausbildung während des zweiten St. Florianer Aufenthalts, in: Bruckner-Tagung 2005Theophil Antonicek/Andreas Lindner/Klaus Petermayr (Hg.), Bruckner-Tagung St. Florian 2005. Der junge Bruckner. Stift St. Florian, 15.–18. September 2005. Bericht (Bruckner-Vorträge). Wien 2008, S. 173–200
- Bruckner-Bestände des Stiftes St. Florian IIElisabeth Maier/Renate Grasberger, Die Bruckner-Bestände des Stiftes St. Florian. Katalog. Teil 2: Das Bruckner-Archiv (Gruppe 13–23) (Wiener Bruckner-Studien 6/2). Wien 2015
- Johannes Behr, Kopist für Schubert und Brahms: Franz Hlawaczek, in: Otto Biba u. a. (Hg.), Brahms‘ Schubert-Rezeption im Wiener Kontext. Bericht über das internationale Symposium Wien 2013 (Schubert:Perspektiven 5). Stuttgart 2017, S. 107–134
- Duplikat des Sterbebuchs 1875 der Pfarre Mauthausen, [fol. 3r] [Lebensdaten Carl Nefischer]