Puchstein, Hans

* 24.6.1865 Labes/Pommern (Łobez/PL), † 29.1.1937 Wien/A. Journalist.

Sohn des Fabriksbesitzers Albert Puchstein († 26.1.1903 Wien) in Traisen, Niederösterreich. Er besuchte in Wien das Gymnasium, studierte anschließend Germanistik und war im Wintersemester 1887/88 Hörer der Vorlesungen Bruckners an der Universität Wien (Schülerinnen und Schüler). Er wurde Schriftleiter des Deutschen Volksblattes und war ab 1889/90 – zunächst gemeinsam mit August Göllerich, dann als dessen Nachfolger ‒ als Musikkritiker und Kunstreferent an dieser Zeitung, an der Wiener Abendpost sowie später als Redakteur der Deutschen Ostwacht tätig. Er trat lebhaft für die Werke Bruckners ein, der ihn als „größten Freund“ (Göll.-A. 4/3, S. 103) erfuhr und ihn am 12.2.1893 durch Cyrill Hynais dringend bitten ließ, an Stelle von Camillo Horn seine, Bruckners, Werke zu rezensieren, da Horns Sprache manchmal von ätzender Schärfe war (vgl. Maier, S. 10). Wie auch andere seiner Zeitgenossen stilisierte Puchstein Bruckner zum Nachfolger Ludwig van Beethovens: „Jeder Wagnerianer muß sich zum Propheten, zum Apostel Anton Bruckner‘s machen. […] in Bayreuth […] mögen einmal nur, an einem Tage, an dem keine Wagner-Vorstellung stattfindet, an der geweihten Stelle, die hehren Klänge einer Bruckner-Symphonie erklingen, […] damit Anton Bruckner endlich von seinem ganzen Volke als das erkannt werde, was er wirklich ist, der Ergänzer, der würdige Genosse Richard Wagner‘s auf dem Gebiete der Symphonie und der Erbe, der einzige berufene Nachfolger unseres großen Beethoven.“ (Deutsches Volksblatt 27.12.1890, S. 3).

Puchsteins Tochter Lili war mit Carl Führichs Sohn Karl Wilhelm verheiratet. Aus dem Besitz der Familien Führich-Puchstein sind einige bedeutende Bruckneriana erhalten.

Schriften
  • Anton Bruckner und seine d-Moll-Symphonie, in: Deutsches Volksblatt 27.12.1890, S. 1ff.
  • Anton Bruckners erste Symphonie, in: Deutsches Volksblatt 20.2.1892, S. 1–4
  • Zum Gedächtnis dreier Todter, in: Deutsches Volksblatt 12.10.1897, S. 1ff.
Literatur

ELISABETH MAIER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 14.12.2018

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