Brummstimmen

Brummstimmen (Bouche fermée, bocca chiusa) oder Summstimmen (humming voices) bedeuten lt. Riemann (S. 125) „Gesang ohne Worte und mit geschlossenem Mund […], so daß der Ton brummend durch die Nase kommt“. Bruckner verwendete in einigen seiner Chöre diese in der Männerchorkomposition des 19. Jahrhunderts gebräuchliche satztechnische Eigenart zur Schilderung von Naturstimmen: Abendzauber, Das hohe Lied, Ständchen, Träumen und Wachen, Um Mitternacht (WAB 89) und Um Mitternacht (WAB 90). Auch Zeitgenossen wie Anton M. Storch (Nächtlicher Gruß), aber ebenso Opernkomponisten wie Richard Wagner (Fliegender Holländer), Giuseppe Verdi (Schlussszene von Rigoletto) oder Giacomo Puccini (Madame Butterfly) bedienten sich dieses Stilmittels. Gebräuchlicher wurde untextiertes Singen im 20. Jahrhundert.

Literatur

ANDREA HARRANDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 1.9.2017

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