Chord and Discord

Chord and Discord war die Zeitschrift der Bruckner Society of America. Sie erschien 1932–1941 und nach einer Unterbrechung aufgrund des Zweiten Weltkrieges wieder ab 1946 bis in die 1960er Jahre regelmäßig; eine letzte Ausgabe wurde 1998 herausgegeben.

In der Anfangszeit förderte Chord and Discord, das Themen zu Bruckner und Gustav Mahler im gleichen Maße bediente, die Auseinandersetzung mit Bruckners Symphonien und publizierte daher viele Artikel für Musikliebhaber, die mit dieser komplexen Materie vielleicht zum ersten Mal konfrontiert waren. Im Abschnitt „Symphonic Chronicle“ wurden regelmäßig Mahler- und Bruckneraufführungen besprochen. Diese Kritiken stellen heute wertvolles Quellenmaterial dar.

Die erste Nachkriegsausgabe von 1946 war bereits wissenschaftlicher gehalten, enthielt längere Artikel sowie Notenbeispiele. Autoren waren damals Egon Wellesz, Robert Simpson und Deka Newlin (1923–2006). Mit dem neuaufgekommenen Interesse an Mahler in den 1950er Jahren und besonders ab 1960 verlagerte sich der inhaltliche Schwerpunkt von Chord and Discord zu dessen Gunsten. Dem Aufkommen der Langspielplatte (Diskografie) trug Chord and Discord durch Besprechungen und Artikel zu Aufnahmen von Werken der beiden Komponisten Rechnung. Prominente Autoren der Zeit waren Deryck Cooke und Jack Diether (1919–1987).

In den 1960er Jahren erschienen nur drei Ausgaben von Chord and Discord; 1969 wurde die Zeitschrift eingestellt. Etwa 30 Jahre später, 1998, wurde eine letzte Ausgabe publiziert. Diese enthält Nachdrucke von Artikeln aus den 1960er Jahren, darunter Simpsons Text The Essence of Bruckner (1967), der als „A New Guide to Bruckner Symphonies“ (Chord and Discord 3 [1998] H. 2, S. 113) angekündigt wurde. Weiters findet man darin einen Bericht über die erste Bruckner-Tagung in den USA (1994; Symposien und Tagungen) und ein Interview mit dem Musikwissenschaftler Joseph Braunstein (1892–1996), der Robert Haas und Leopold Nowak noch persönlich gekannt und bei Aufführungen von Bruckners Werken unter der Leitung von Franz Schalk und Ferdinand Löwe Viola gespielt hatte.

Literatur

BENJAMIN M. KORSTVEDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 11.12.2017

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft