Schwanenstadt
Oberösterreichische Stadtgemeinde an der Westbahn im Bezirk Vöcklabruck. 1900: 1.800, 2019: ca. 4.400 EW.
In den 1860er Jahren veranstaltete die Liedertafel „Frohsinn“ Sängerfahrten nach Schwanenstadt. Aus dieser Zeit kannte Bruckner offenbar einen bislang nicht näher erforschten „Adjunkten Stieglbauer“, dem er später wieder in Schwanenstadt begegnete, als er die von ihm oft besuchte Familie Mayfeld, die nahe der Stadt einen heute nicht mehr erhaltenen Gutshof besaß, einmal bei einer unangemeldeten Visite nicht antraf. An seine Gönner Moritz und Betty von Mayfeld erinnert heute nur mehr die Grabstätte auf dem Friedhof von Schwanenstadt (Mäzene).
Schwestern der im Haus von Bruckners Wohnung in der Wiener Währingerstraße verkehrenden und Bruckners Harmoniumspiel lauschenden Anna von Gyurkovics (verehel. Bazant, auch Gyurkowich, vgl. Göll.-A. 4/1, S. 26f.) trafen zu ihrer Überraschung den Komponisten in den 1870er Jahren in Schwanenstadt und überlieferten seinen heiteren Ausspruch: „Ja wissen Sie denn net, daß i‘ a oberösterreichischer Mostschädl bin!“ (Bruckner – skizziert, S. 134).
Literatur
- Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 3/1, S. 583, 4/1–2
- Bruckner – skizziertRenate Grasberger/Erich Wolfgang Partsch, Bruckner – skizziert. Ein Porträt in ausgewählten Erinnerungen und Anekdoten (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 8). 2., verbesserte Aufl. Wien 1996, S. 133f., 217
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