Mayfeld (eigentl. Maykönig), (Friedrich) Moritz (Franz) Edler von

get. 2.2.1817 Leopoldstadt, Niederösterreich/A (2. Bezirk, Wien/A), † 31.8.1904 Schwanenstadt, Oberösterreich/A. Staatsbeamter, Komponist, Maler.

Sohn des Forstbeamten Fridrich Moritz Maykönig und dessen Frau Maria Ludowika, geb. Schwörer. Nach juristischen Studien an der Universität Wien Verwaltungsdienst in Wien (1840–1850), Linz (1850/51, 1859–1873), Braunau am Inn (1851–1854), Ried im Innkreis (1854–1859) und Vöcklabruck (1873–1880); 1848 Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung. 1880 Pensionierung als Statthaltereirat und Übersiedlung nach Schwanenstadt. Der Dienstbeschreibung ist zu entnehmen, dass er die französische, italienische und englische Sprache sehr gut beherrschte und vielseitig gebildet war. Erwiesen ist, dass Mayfeld sehr gut Klavier spielte, auch komponierte und malte. Am 25.6.1850 schloss er in Wien mit Caroline (Viktoria) Cohn (* 24.4.1831 Pressburg/Ungarn [Bratislava/H], evangelisch getauft 17.6.1850, † ?) die erste Ehe; bereits ab 9.11.1851 war er in 2. Ehe mit der Textilfabrikanten-Tochter Betty (eigentl. Barbara Sophie) Edle von Jenny (* 15.5.1832 Schwanenstadt, † 13.6.1908 Schwanenstadt), einer vorzüglichen Pianistin, verheiratet.

Bruckner besuchte in Linz die Musikabende des Ehepaares Mayfeld, das ihm viel Verständnis entgegenbrachte und in tatkräftiger Freundschaft (etwa gesellschaftliche Beziehungen betreffend) bis zum Tod verbunden blieb. Der Komponist zeigte sich in den vielen Briefen, ergänzt durch Besuche u. a. in Schwanenstadt, als anhänglicher Partner und gewährte Einblicke in die Höhen und Tiefen seines Privat- und Künstlerlebens. Mayfeld schrieb gleich zu Beginn von Bruckners Wiener Zeit: „Ich bin sehr erfreut zu hören, daß Sie Sich in Wien gefallen, und daß die Verhältniße sich so günstig zu gestalten beginnen, wie ich es Ihnen stets vorausgesagt. Daß nun sogar Triumphe in ‚fremden Weltteilen‘ für Sie in Aussicht zu sein scheinen, übertrifft selbst meine Erwartungen. Ich hoffe, Sie werden mir über diese Nancy-Angelegenheit seinerzeit nähere Mitteilungen machen.“ (Briefe I, 681114).

Anlässlich der Aufführung von Bruckners Messe in d-Moll am 20.11.1864 im Alten Dom in Linz verfasste Mayfeld für seinen Freund ein Huldigungsgedicht, dessen erste und letzte Zeile auf den Schleifen eines Lorbeerkranzes gestickt waren: „Von der Gottheit einstens ausgegangen […] Muß die Kunst zur Gottheit wieder führen!“ (zit. n. Dom- und Stadtpfarrorganist, S. 230f., vgl. auch Göll.-A. 3/1, S. 296). Mayfeld soll Bruckner zum Komponieren von Symphonien hingelenkt haben: „Ins ‚Symphonische‘ hat mi der Mayfeld eini ‚trieb’n!“ (Göll.-A. 3/1, S. 170).

Werke
  • Klavierwerke
  • Lieder
Schriften
  • A. Bruckner’s Concert spirituel, in: Linzer Abendbote 20.12.1864, S. 3
Literatur

ANDREA SINGER, FRANZ ZAMAZAL

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 20.5.2020

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Mayfeld (eigentl. Maykönig), (Friedrich) Moritz (Franz) Edler von: 116964502

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