Abendklänge (WAB 110)

Charakterstück für Violine und Klavier in e‑Moll [Reinschrift: „Ruhig, nicht schnell“]

EZ: 7.6.1866 in Linz (Reinschrift)
W: (1. Niederschrift: „P. T. Herrn Vater“); Hugo von Grienberger (Reinschrift: „Sr. Wohlgeboren dem hochverehrten Herrn Herrn Hugo v. Grienberger, kk. Landesgerichts-Adjuncten in tiefer Verehrung und Hochachtung gewidmet“)
UA: ?
Aut.: ÖNB‑MS (Mus.Hs.3159, 1. Niederschrift; Mus.Hs.2121, Reinschrift, Widmungsexemplar)
ED: Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 1, S. 104f. (1922; Faksimile)
NGA: Band XII/7 (Walburga Litschauer, 1995)

Das von August Göllerich einerseits als „bescheiden harmloses“, andererseits als „erstes weltliches Tongedicht […] in Moll“ (Göll.-A. 1, S. 107) mit Anklängen an spätere Symphonien bezeichnete Werk ist eine frühe Gelegenheitskomposition im Typus eines Salonstücks: Eine simple Melodie (Melodik) breitet sich über Begleitakkorden aus. Die einfach und in nur acht bzw. elf Takten sparsam eingesetzte Violinstimme lässt ein vom Klavier her konzipiertes Werk vermuten; wohl war auch an einen Anfänger auf dem (unbezeichneten) Soloinstrument gedacht.

Die Entstehungszeit und die Widmung der 1. Niederschrift sind nicht eindeutig geklärt. Mit „Vater“ ist – im Gegensatz zu einer ursprünglich irreführenden Deutung in Göll.-A. (2/1, S. 231f.) – offensichtlich ein Linzer gemeint; in Frage kommen Anton Vater, Mitglied der Liedertafel „Frohsinn“ von 1847 bis 1864, der Geistliche Anton Vater (* 1838), der Kaufmann und Gemeinderat Franz Vater (1806–1876) oder Franz Vater (1843–1876). Bemerkenswert ist die sogenannte Reinschrift, in die wohl der Widmungsträger Grienberger selbst auf Leerseiten einen „Klavierauszug“ notiert hat (Harrandt/Partsch, S. 14ff.).

Literatur

ANDREA HARRANDT, ERICH WOLFGANG PARTSCH

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 29.5.2017

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft