Missa pro Quadragesima in g‑Moll (WAB 140)

Vierstimmiger gemischter Chor, 3 Pos. und Orgel

Fragment

EZ: 1843/1846 noch in Kronstorf oder schon in St. Florian
Aut.: Stift St. Florian, Bruckner‑Archiv (20/2)
ED: Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 2/2, S. 84f. (1928; Faksimile)
NGA: Band XXI (Hans Bauernfeind/Leopold Nowak, 1984) und Revisionsbericht (1984)

Diese Missa ex Gmoll pro Quadragesima, von der nur eine Skizze vom Beginn des Kyrie (17 T.) erhalten ist, war für die Fastenzeit bestimmt und gehört noch dem Typus der Generalbassmesse an. Wolfgang Kreuzhuber (S. 70) reiht das Fragment in die „Kreative Phase“ Bruckners ein, in der er bei Leopold von Zenetti das Wohltemperierte Klavier Johann Sebastian Bachs studierte. Adolf Trittinger (1899–1971), 1934–1938 Musikdirektor und Organist im Stift St. Florian, datierte das Werk später und notierte auf einem ursprünglich angeklebten, jetzt abgelösten Zettel: „St. Florian um 1846 Fragment“.

Die Zuschreibung „für den ersten Sonntag der Fastenzeit […] wie die zu demselben Zwecke bestimmten zwei Asperges“, die sich bei Göll.-A. (2/1, S. 63) findet, ist jedoch durch nichts zu begründen, denn auch die Zwei Asperges sind „Gewidmet auf die Sonntage v. Septuagesimä bis 4. Sonntag in der Fasten“ bzw. „Auf den 5. Sonntag in der Fasten“ (ÖNB‑MS, Mus.Hs.28247). Aus der Bestimmung für die Fastenzeit (und wohl auch aus konkreten Besetzungsmöglichkeiten) resultiert die eher schlichte Instrumentalbegleitung. Erhalten sind nur zwölf Takte Orgelbegleitung in wiegendem 6/8‑Takt (was unter Umständen auf einen Pastoral- oder Siciliano-Typus schließen ließe) sowie die Einsätze von Sopran und Alt.

Literatur

ELISABETH MAIER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 12.5.2017

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Erstdruck

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft