Imhof von Geißlinghof, Anton (Ritter)
* 25.12.1816 Weidling, Niederösterreich/A, † 16.5.1872 Wien/A. Jurist.
Sohn des Schullehrers Anton Imhof und dessen Frau Johanna, geb. Groß. Nach dem Jus-Studium an der Universität Wien wurde er ab 1840 als Konzeptspraktikant in den Staatsdienst aufgenommen. Ab 1849 Hofsekretär und ab 1866 Kanzleidirektor des Obersthofmeisteramtes, 1871 Pensionierung. Im Mai 1845 ehelichte er Anna Neyder (* 27.5.1824 Korneuburg, Niederösterreich/A, † 18.5.1895 [Ort?]). 1867 wurde Imhof in den Ritterstand mit dem Prädikat „von Geißlinghof“ erhoben.
Imhof spielte bei Bruckners Aufnahme als Exspektant in die Hofmusikkapelle eine nicht unwesentliche Rolle im Gönnerkreis. So erwähnte ihn Bruckner auch in seinem Gesuch vom 14.10.1867 (Abdruck in: Hofmusikkapelle, S. 31f.). Im persönlich an Imhof gerichteten Brief vom 30.12.1867 berichtete der Komponist über seine Arbeit an der Messe in f‑Moll sowie über eine neuerliche Aufführung der Messe in d‑Moll im Alten Dom in Linz. Die Partitur der Messe in f‑Moll ist Imhof gewidmet (Widmungsträger). Dass sich Bruckner später offensichtlich davon distanzierte, könnte damit zu begründen sein, dass der Kanzleidirektor „doch nicht in die Reihe der erlauchten Widmungsträger seiner großen Werke paßte“ (Hofmusikkapelle, S. 41f.).
Literatur
- Amtlicher Theil, in: Wiener Zeitung 16.10.1867, S. 1
- Amtliches, in: Die Presse, Abendblatt 6.4.1871, S. 3
- Tagesneuigkeiten, in: Neues Fremden-Blatt 18.5.1872, S. 2
- HofmusikkapelleTheophil Antonicek, Anton Bruckner und die Wiener Hofmusikkapelle (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 1). Graz 1979
- Briefe IAndrea Harrandt/Otto Schneider (Hg.), Briefe von, an und über Anton Bruckner. Bd. I. 1852–1886 (NGA XXIV/1). 2., rev. und verbesserte Aufl. Wien 2009
- ABCD
- Trauungsbuch 1831–1854 der Pfarre Korneuburg, fol. 123