Kobald, Karl

* 28.8.1876 Brünn/Mähren (Brno/CZ), † 12.10.1957 Wien/A. Beamter und Schriftsteller.

1887–1890 Hofsängerknabe in Wien, später Studium an der Universität Wien (Jus, Kunstgeschichte, Musikwissenschaft bei Guido Adler) und am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, 1901 Promotion zum Dr. iur. 1906–1932 Kunstreferent im Unterrichtsministerium, Ministerialrat. 1932–1938 sowie wieder 1945/46 Präsident der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien.

Kobald war organisatorisch und schriftstellerisch vielfach im Wiener Musikleben verankert. Das erste Mal sah er Bruckner in seiner Sängerknabenzeit (Wiener Sängerknaben) in der Hofmusikkapelle. Später besuchte er laut eigenen Angaben den Theorieunterricht an der Universität Wien (Schülerinnen und Schüler). In Bruckners letzten Jahren begegnete er ihm des Öfteren im Belvedere. Kobald verfasste mehrere Artikel über den Komponisten und leitete als Beamter im Unterrichtsministerium die staatliche Zentenarfeier 1924; zu diesem Anlass erschien auch der Band In memoriam Anton Bruckner. Kobalds Erinnerungen dokumentieren ein romantisch-sentimentales Bild: „[…] mit der scharfen Nase und der schönen edlen Stirne. Er war wie ein Aristokrat aus altem Bauerngeschlecht, ein Mann aus den Bergen, von dem der Atem der Natur ausging“ (Bruckneriana, S. 137).

Schriften
Literatur

ERICH WOLFGANG PARTSCH

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 11.3.2020

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Kobald, Karl: 101372507

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft