Walhalla
Die bei Donaustauf im Landeskreis Regensburg befindliche Walhalla wurde auf Veranlassung des bayerischen Königs Ludwig I. (1786–1868), gedacht als Ehrenhalle der Deutschen, durch Leo von Klenze (1784–1864) erbaut und am 18.10.1842 eröffnet. Sie enthält die Marmorbüsten und Gedenktafeln bedeutender Persönlichkeiten. Auch Musiker wie Franz Schubert (Aufstellung der Büste von August Weckbecker [1888–1939] am 25.11.1928) und Anton Bruckner (Aufstellung der Büste von Adolf Rothenburger [1883–1972], IKO 273, 2. Fsg.) wurden hier geehrt. Die Bruckner-Büste wurde am 6.6.1937 im Rahmen des 8. Brucknerfestes , das vom 5.–7.6.1937 von der Internationalen Bruckner‑Gesellschaft (IBG) veranstaltet wurde, in Anwesenheit von Adolf Hitler enthüllt (Ikonografie, Gedenkstätten). Vinzenz Gollers Festpräludium für Orgel in memoriam Anton Bruckner unter Verwendung von Motiven aus der Fünften Symphonie gelangte am 6.6.1937 beim II. Festkonzert in der Regensburger Minoritenkirche zur Aufführung und wurde bei Böhm & Sohn in Augsburg als „Festgabe anläßlich des Einzuges Anton Bruckners in die Walhalla“ in Druck gelegt (Hommagen und Widmungen an Bruckner).
Literatur
- Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 4/4, S. 129
- Walter König, Anton Bruckner ludest du, Walhall am Donaustrom, unserer Größten einen nahmst du in Ehren auf. Unsere Fahrt zur Walhalla 5.6.1937 (Sonderdruck aus „Frohsinn-Nachrichten“)
- Führer durch die Walhalla und durch Donaustauf. Hg. v. Verschönerungs- u. Fremdenverkehrsverein Donaustauf. 1937
- Wallhalla. Amtlicher Führer. Hg. v. Landbauamt Regensburg. Regensburg 1987
- Albrecht Riethmüller, Die Walhalla und ihre Musiker. Laaber 1993
- Bruckner und die NachweltChrista Brüstle, Anton Bruckner und die Nachwelt. Zur Rezeptionsgeschichte des Komponisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Stuttgart 1998, S. 118f.
- Bruckner-Ikonographie IIRenate Grasberger, Bruckner-Ikonographie. Teil 2: 1925 bis 1946. Nachträge zu Teil 1: Um 1854 bis 1924 (Anton Bruckner. Dokumente und Studien 14). Wien 2004