Gross (Verlag)

Johann Gross (* 2.11.1804 Augsburg, Bayern/D, † 9.11.1875 Innsbruck, Tirol/A) eröffnete 1832 unter den Lauben im Ramponyhaus (Innsbruck, Herzog Friedrich-Straße 7) eine Musikalien‑ und Papierwarenhandlung, der auch eine Instrumentenhandlung angeschlossen wurde. Mit dem Eintritt seines Schwiegersohnes Simon Alfons Reiss wuchs der Geschäftsgang beträchtlich an. Das Geschäft wurde in die Maria Theresien-Straße 41 verlegt; Gross & Reiss wurden zur Generalvertretung für Tirol des Wiener Musik-Verlagshauses. 1861 zog sich Johann Gross aus dem Geschäft zurück und übergab den Verlag und die Musikalienhandlung S. A. Reiss. Unter dessen Leitung gewannen Verlag, der nun einen Doppelnamen führte (Johann Gross/S. A. Reiss), und Instrumentenhandel hohes Ansehen; Nachfahren führten das Geschäft bis in die 1970er Jahre weiter.

Die Bruckner-Erstdrucke (Messe in d‑Moll, Ave Maria [WAB 5], Tantum ergo [WAB 41/1‑4], Tantum ergo [WAB 42,1‑2] und Pange lingua [WAB 33]) in diesem Verlag fallen alle in die Zeit, in der Reiss das Geschäft zu einer Hochblüte führen konnte; vermittelt wurde der ausschließlich risikoarme Kirchenmusik betreffende Druckauftrag durch den Schwiegersohn von Reiss, Theodor Hämmerle, der wiederum in direktem Kontakt zu Bruckner stand und auch für die Finanzierung der Drucke sorgte.

Literatur

• Briefe IIAndrea Harrandt/Otto Schneider (Hg.), Briefe von, an und über Anton Bruckner. Bd. II. 1887–1896 (NGA XXIV/2). Wien 2003
• Monika Fink, Art. „Groß (Gross), Johann“, in: www.musiklexikon.ac.at [26.1.2017]