Perg

Markt, seit 1969 Stadt in Oberösterreich, Hauptort des gleichnamigen Bezirkes, vom seinerzeit bedeutenden Wirtschaftszweig der Mühlsteinbrecher ist nichts mehr übriggeblieben. 1851: 2.313, 1900: 3.078, 2019: ca. 8.600 EW.

Bruckners Urgroßmutter Maria Theresia Pruckner, geb. Perger (1718–1792) stammte aus Perg. Die Vorfahren sind in den Perger Pfarrmatriken bis 1666 zurückzuverfolgen (Bruckner, Familie). Ob Beziehungen Bruckners zu weiteren Nachkommen dieses Familienzweiges bestanden, ist nicht überliefert. Bruckner kam zum ersten Mal am 20.1.1863 nach Perg anlässlich der Kollaudierung der einmanualigen, klanglich reichhaltigen und von ihm gern gespielten Orgel von Franz Wenzel Meinl.

Eine langjährige nähere persönliche Freundschaft verband Bruckner mit Franz Seraph Kirchberger (* 4.10.1832 Natternbach, Oberösterreich/A, † 16.4.1902 Perg; Göll.-A. 1, S. 144), der über Dienstposten in Haag am Hausruck und Lambach als Oberlehrer nach Perg (1869–1891) kam und viele Jahre als ein von Bruckner sehr geschätzter Organist an der Pfarrkirche St. Jakobus wirkte. Eine weitere Bekanntschaft verband Bruckner mit Karl Terpinitz (* 10.11.1824 Perg, † 15.11.1895 Perg), Brauerei- und Wirtschaftsbesitzer, der in der Kommunalpolitik tätig, 1861–1868 Bürgermeister in Perg und 1863–1870 Landtagsabgeordneter war. Wie die Bekanntschaft mit Bruckner zustande kam und welchen Hintergrund sie hatte – einen musikalischen oder einen privaten – ist nicht überliefert.

Für den Perger Lederhändler Josef Diernhofer schrieb Bruckner das Präludium für Harmonium in C-Dur. Am ehemaligen Wohnhaus Diernhofers ist eine Bruckner-Gedenktafel angebracht. Das Heimathaus-Stadtmuseum Perg verwahrt u. a. einen Brief Bruckners an den damaligen Bürgermeister Terpinitz aus dem Jahr 1863.

Literatur

KLAUS LANDA, FRANZ ZAMAZAL

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 17.8.2020

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft