Waidhofen an der Ybbs

Hauptort der niederösterreichischen Eisenwurzen, an der Ybbs gelegen. Bis 1803 im Besitz des Bistums Freising; schon früh wirtschaftlicher Mittelpunkt des Ybbstales. Seit 1869 Statutarstadt. 2019: ca. 11.300 EW.

Der Lehrer Franz Raab, bei dem Bruckner in St. Florian Gesangsübungen absolviert hatte, wurde später Organist in Waidhofen an der Ybbs. Dort hatte auch Bruckners späterer Lehrer Leopold von Zenetti von Mai 1827 bis September 1828 vermutlich als Musiker oder Privatlehrer gewirkt. Während seines Unterrichts (Ausbildung) bei diesem in Enns lernte Bruckner Friedrich Schiffner (1824–1886) kennen, der später Regens chori der Stadtpfarrkirche, Chormeister des Männergesangvereins und von 1859 bis 1877 Kapellmeister der Bürgerkorpskapelle in Waidhofen an der Ybbs war. Ein erster Besuch Bruckners am nahen Sonntagberg und in Waidhofen an der Ybbs fand bei einem Ausflug des Männergesang-Vereins „Sängerbund“ zu Pfingsten 1864 statt, bei dem er als Klavierbegleiter mitwirkte. An Bruckners Besuche bei seinem Freund Schiffner 1876–1880 erinnert heute eine Gedenktafel am Haus Hoher Markt 17. Albert Böhler (1845–1899) stiftete 1891 in einem Leibrentenvertrag jährlich 50 Gulden, wenn Bruckner einmal im Jahr am Sonntagberg oder in Waidhofen an der Ybbs die Orgel spiele (ÖNB‑MS, Misc.68/13d).

Eine Aufführung von Werken Bruckners zu dessen Lebzeiten ist in Waidhofen an der Ybbs nicht nachweisbar. Erst am 22.6.1996 leitete Wolfgang Sobotka (* 1956) die Vierte Symphonie in der Wallfahrtskirche Sonntagberg.

Literatur

ANDREA HARRANDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 1.7.2020

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Abbildungen

Abbildung 1: Bruckner-Gedenktafel in Waidhofen an der Ybbs, Hoher Markt 17 (© Christian K. Fastl)

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft