Apollo-Marsch in Es‑Dur (WAB 115)

Marsch für Militärmusik, nicht von Bruckner

Fl., 6 Klar., 3 Hr., 2 Flügelhörner, 7 Trp., 3 Euphonien, 2 Pos., 2 Btb., kleine Trommel, große Trommel, Becken

UA: ?
Aut.: ÖNB‑MS (Mus.Hs.6026, Handschrift von unbekannter Hand)
ED: Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 3/2, S. 22–25 (1930; Klavierauszug von August Stradal)
NGA: Band XII/8 (Rüdiger Bornhöft, 1996)

Dieser Marsch für Militärmusik wurde seit dem Nekrolog von Heinrich Rietsch (1860–1927) lange Zeit fälschlich Bruckner zugeschrieben (Incerta und Falsa). Im WAB (Werkverzeichnisse) erhielt er die Nummer 115. Werner Probst (1925–2007) konnte hingegen eindeutig klären, dass es sich um den für das altösterreichische Infanterie-Regiment Nr. 10 komponierten Mazzuchelli-Marsch op. 22 (1857 bei Heinrich Friedrich Müllers Witwe in Wien erschienen) von Béla Kéler (eigentl. Adalbert Paul von Keler, 1820–1882) handelt.

Schon Max Auer hatte Bruckners Autorschaft am Apollo-Marsch in Es‑Dur angezweifelt und die Vermutung ausgesprochen, dass Bruckner die Partitur benutzte, um sich in die Marsch-Komposition einzuarbeiten und um „sich die Technik des Blechbläsersatzes“ (Auer, S. 132) anzueignen. Wie und warum es allerdings zur Namensänderung gekommen ist, bleibt fraglich. Bruckner wie Kéler waren Schüler von Simon Sechter in Wien, wo sie einander 1855/56 getroffen haben sollten.

In der Neuen Gesamtausgabe (NGA) wurde der Marsch im Band XII/8 (1996) als Anhang zum Marsch für Militärmusik in Es‑Dur aufgenommen, da Bruckner sich bei seiner Komposition wahrscheinlich am Marsch von Kéler orientierte.

Literatur

PAUL HAWKSHAW, WOLFGANG SUPPAN

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 21.6.2017

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Erstdruck

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft