„Du bist wie eine Blume“ (WAB 64)
Gemischtes Vokalquartett a cappella in F‑Dur, „Nicht zu langsam“
Text: | Heinrich Heine |
EZ: | vollendet 5.12.1861 in Linz |
W: | Männergesang-Verein „Sängerbund“ |
UA: | 16.12.1861 in Linz, Redoutensaal (Hermine Ritter, S; Wilhelmine Ritter, A; Heinrich Knoll, T, [laut Göll. A. 3/1, S. 124] oder [Alois] Weinwurm, T [laut Linzer Zeitung 18.12.1861 und Linzer Abendbote 18.12.1861]; Ferdinand Hummel, B; Bruckner) |
Aut.: | ÖNB‑MS (Mus.Hs.3166); Archiv der Linzer Singakademie (o. Sign.) |
ED: | Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 3/2, S. 193–196 (1930; Faksimile) |
NGA: | Band XXIII/2 (Angela Pachovsky/Anton Reinthaler, 2001) |
Das Werk entstand, vielleicht auf Wunsch Alois Weinwurms, möglicherweise unmittelbar nach der Studienzeit bei Simon Sechter (das Arbeitsmanuskript enthält Taktbezifferungen) auf eines der am öftesten vertonten Gedichte Heines. Die ursprüngliche Disposition, die der Komponist den vier Alexandriner-Versen zuteilte, lässt ein Bemühen erkennen, das über die schlichte Anschmiegung der Musik an den Text hinausgehen will. Mittels Einschüben erweiterte Bruckner die vorgegebene Form. Der rhythmisch aufgelockerte Chorsatz mit zumeist zurückhaltender Dynamik steht in der Tradition der Vertonung von Liebes- und Naturgedichten (Natur und Naturbildliches). Die Gelegenheitskomposition wurde beim Gründungsfest des Männergesang-Vereins „Sängerbund“ uraufgeführt und als „neuer Beweis von Pruckners [sic] ungewöhnlicher musikalischer Begabung“ (Linzer Abendbote 18.12.1861, S. 2) bezeichnet. In den folgenden Jahren erlebte das Quartett immer wieder Aufführungen.
Literatur
- Gründungs-Fest-Concert des Sängerbundes, in: Linzer Abendbote 18.12.1861, S. 2
- Der „Sängerbund“ in Linz, in: Linzer Zeitung 18.12.1861, S. 2f.
- Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 3/1, S. 124
- The Manuscript SourcesPaul Hawkshaw, The Manuscript Sources for Anton Bruckner‘s Linz Works. A Study of his Working Methods from 1856 to 1868. Diss. New York City 1984, S. 134–148, 266f., 495
- Thomas Röder, Eigenes angewandtes Nachsinnen – Bruckners Selbststudium in Fragen der Metrik, in: Bruckner‑Symposion 1992Othmar Wessely (Hg.), Bruckner-Symposion. Anton Bruckner – Persönlichkeit und Werk. Im Rahmen des Internationalen Brucknerfestes Linz 1992. 16.–20. September 1992. Bericht. Linz 1995, S. 107–122
- Ivana Rentsch, Weltliche Vokalmusik, in: Bruckner-Handbuch 2010Hans-Joachim Hinrichsen (Hg.), Bruckner-Handbuch. Stuttgart–Weimar 2010, S. 290–309