Hillischer, Joseph Hermann (Pseud. J. H. Hillisch)
* 19.3.1825 Wien/A, † 23.4.1897 Linz, Oberösterreich/A. Schriftsteller, Journalist, Beamter.
Sohn des Taubenhändlers Joseph Hillischer und dessen Frau Susanna, geb. Sturm. Nach Absolvierung der Volksschule Beginn einer Lehre als Schriftsetzer in der Feichtinger’schen Buchdruckerei und Beteiligung an verschiedenen Aufsätzen und literarischen Unternehmungen. Er gründete 1848 die Österreichische Typographia, Journal für Arbeiter von Arbeitern und die Arbeiter-Zeitung, 1849–1955 Redakteur des Bürgerblattes in Linz. 1855 Eintritt in den Landesdienst als Kassier der Landes-Badeanstalt Hall, ab 1882 Landhaus-Inspektor und Verwalter der Landes-Gebäranstalt.
Ab 14.10.1850 in erster Ehe mit Barbara Regina Josefa Kaufmann (* 3.12.1826 Leopoldstadt [2. Bezirk, Wien], Niederösterreich/A, † 4.10.1873 Bad Hall, Oberösterreich/A) und ab 15.11.1875 in zweiter Ehe mit Anna Doppelbaur (* 16.12.1840 Bad Hall, † 26.2.1912 Schärding, Oberösterreich/A) verheiratet.
Hillischers Gedichte „machten in literarischen Kreisen […] geradezu Aufsehen und fanden auch des strengen Grillparzers aufmunternde Anerkennung“ (Linzer Tages-Post 27.4.1897, S. 4). Bruckner vertonte 1854 ein Gedicht von Hillischer (Textdichter), „Laßt Jubeltöne laut erklingen“, als vierstimmigen Männerchor mit Blechbläserbegleitung für Kaiser Franz Joseph I. und dessen Braut Herzogin Elisabeth in Bayern (Kaiserhaus), eine Aufführung durch die Liedertafel „Frohsinn“ ist anlässlich der Ankunft der Braut in Linz allerdings nicht nachweisbar. Stattdessen erklang u. a. der a cappella Chor Dreifaches Glück, für den Hillischer die bekannte preußische (!) Volkshymne Heil dir im Siegerkranz (Melodie God Save the King) neu textierte (Hilscher, S. 130).
Schriften
- Gedichte eines deutschen Handwerksburschen. Wien 1851
- Gelegenheitsgedichte. Linz 1855
Literatur
- Josef Hermann Hillischer †, in: Linzer Volksblatt 25.4.1897, S. 4
- Leichenbegängnis, in: [Linzer] Tages-Post 27.4.1897, S. 4
- Göll.-A.August Göllerich/Max Auer, Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffensbild (Deutsche Musikbücherei 36–39). 4 Bde. (in 9 Teilbänden [1, 2/1–2, 3/1–2, 4/1–4]). Regensburg 1922–1937, unveränd. Nachdruck 1974 3/1, S. 536f.
- Elisabeth Hilscher, Als Bruckner 1854 die kaiserliche Braut – doch nicht – begrüßen durfte. Oder: Über einen Männerchor mit merkwürdiger Bläserbegleitung („Laßt Jubeltöne laut erklingen“, WAB 76), in: Bruckner-Symposion 2012Theophil Antonicek/Andreas Lindner/Klaus Petermayr (Hg.), Bruckner-Symposion. Bruckners Verhältnis zur Blas- und Bläsermusik. Brucknerhaus Linz, 13.–15. September 2012. Bericht. Linz 2014, S. 115–133
- ABCD
- Art. „Hillischer, Josef Hermann; Ps. Josef Hermann Hillisch“, in: www.biographien.ac.at [20.5.2020]
- Taufbuch 1823–1826 der Pfarre St. Ulrich (Wien VII), fol. 224
- Trauungsbuch 1846–1850 der Pfarre Altlerchenfeld (Wien VII), 1850, fol. 35
- Sterbebuch-Duplikat 1873 der Pfarre Bad Hall, [pag. 4]
- Trauungsbuch-Duplikat 1875 der Pfarre Bad Hall, [pag. 3]
- Sterbebuch-Duplikat 1897 der Pfarre Bad Hall, fol. 36
- Sterbebuch-Duplikat 1912 der Pfarre Bad Hall, fol. 107