Naaf (Naaff), Anton August
* 28.11.1850 Weitentrebetitsch/Böhmen (Široké Třebčice/CZ), † 27.12.1918 Wien/A. Schriftsteller und Journalist.
Besuchte das Gymnasium in Saaz (Žatec/CZ) und Komotau (Chomutov/CZ), ab 1871 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien und ab 1873 in Prag. Anschließend als Redakteur beim Prager Tagblatt (1878) und in Teplitz (Teplice/CZ) als Leiter des Teplitz-Schönauer Anzeigers (1879) tätig. 1880 übersiedelte er nach Wien und wirkte hier ab 1882 in der Redaktion der Zeitschrift Die Lyra. Wiener Allgemeine Zeitschrift für die literarische und musikalische Welt (ab 1909 als Deutsche Sängerbundeszeitung weitergeführt), die nach Naafs Tod seine Lebensgefährtin Maria Anna Peinl (verw. Rippaus, Pseud. Marianne Eggersberg, 1852–1938) herausgab. Ehrenmitglied des Wiener Schubertbundes. Seine Lyrik – oft mit ausgeprägtem deutschnationalem Gedankengut – wurde u. a. von Adolf Kirchl, Franz Mair (1821–1893), Anton M. Storch und Franz von Suppè (1819–1895) vertont.
Bruckners Männerchor „Laßt Jubeltöne laut erklingen“ erfuhr 1898 eine Umdichtung durch Naaf im Auftrag von Kirchl, dem damaligen Chormeister des Wiener Schubertbundes und Bundeschormeister des Niederösterreichischen Sängerbundes. Die Aufführung durch den Wiener Schubertbund unter der Leitung von Kirchl erfolgte am 15.6.1898. Anton Weiß legte eine weitere Umtextierung vor (Zwol, S. 722).
Schriften
- Gedichte
Literatur
- Art. „Naaff, Anton F. August“, in: Franz Brümmer (Bearb.), Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten des neunzehnten Jahrhunderts. Bd. 2: M bis Z. 3. Ausg. Leipzig 1888, S. 77
- Cornelis van Zwol, Anton Bruckner 1824–1896. Leven en werken. Bussum 2012, S. 722
- Elisabeth Lebensaft, Art. „Naaff, Anton (August)“, in: www.biographien.ac.at [13.7.2020]
- Sterbebuch 1912–1918 der Pfarre Gersthof (Wien XVIII), fol. 283