Prutz, Robert (Eduard)

* 30.5.1816 Stettin/Vorpommern (Szczecin/PL), † 21.6.1872 Stettin. Schriftsteller und Literarhistoriker.

Sohn eines Kaufmannes, besuchte das Gymnasium in Stettin, anschließend 1834–1838 Philologie-, Philosophie- und Geschichtsstudium in Berlin, Breslau und Halle, Dr. phil. 1838. Sein politisches Engagement und die Forderung nach Freiheit und Konstitution in seinen Gedichten und Schriften brachte ihn mehrmals in Konflikt mit der Polizei, eine Habilitation in Jena und Halle wurde ihm verwehrt, mehrere Städte musste er nach polizeilichen Maßregelungen verlassen. Eine über ihn verhängte dreimonatige Gefängnisstrafe nach Majestätsbeleidigung in der satirischen Komödie Die politische Wochenstube wurde ihm schließlich erlassen. 1846 hielt er literar-historische Vorlesungen in Berlin, 1847 übernahm er für sechs Wochen die dramaturgische Leitung des Hamburger Stadttheaters. 1848 las er in Dresden, 1849–1858 war er a.o. Prof. der Literaturgeschichte in Halle. 1851–1866 redigierte er die Wochenzeitschrift Deutsches Museum.

Das aus vier Vierzeilern bestehende Gedicht von Prutz aus dem Jahr 1832 mit dem Textincipit „Um Mitternacht in ernster Stunde, / Tönt oft ein wundersamer Klang“ (Gedichte, S. 152f.; Textdichter) vertonte Bruckner zweimal – 1864 als vierstimmigen Männerchor mit Alt-Solo und Klavierbegleitung Um Mitternacht (WAB 89) für den Männergesang-Verein „Sängerbund“ und 1886 als vierstimmigen Männerchor a cappella mit Tenor-Solo Um Mitternacht (WAB 90).

Schriften
  • Gedichte. Leipzig 1841, S. 152f.
  • Romane
  • Dramen
Literatur
  • Robert Prutz †, in: Local-Anzeiger der Presse 23.6.1872, S. 13
  • Wilhelm Goldbaum, Zur Erinnerung an Robert Prutz, in: Neue Freie Presse, Abendblatt 27.6.1872, S. 2f.
  • Robert Prutz, in: [Leipziger] Illustrierte Zeitung 20.7.1872, S. 1f.
  • ABCD
  • Edda Bergmann, Art. „Prutz, Robert Eduard“, in: www.deutsche-biographie.de [20.5.2020]

ANDREA SINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 20.5.2020

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Normdaten (GND)

Prutz, Robert (Eduard): 11859687X

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