Vaterländisches Weinlied (WAB 91) „Wer möchte nicht beim Rebensaft des Vaterlands gedenken?“

Vierstimmiger Männerchor a cappella in C‑Dur, „Frisch und heiter“

Text: August Silberstein
EZ: im November 1866 in Linz
UA: 13.2.1868 in Linz, Seegs Lokalitäten in Urfahr (Faschings-Herrenabend der Liedertafel „Frohsinn“; Bruckner)
Aut.: verschollen; ÖNB‑MS (Mus.Hs.19769, As.); Archiv der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien (V42112 [H29794], As.)
ED: Wiener Componisten-Album. Berté, Wien 1892, S. 18
NGA: Band XXIII/2 (Angela Pachovsky/Anton Reinthaler, 2001)

Das Vaterländische Weinlied entstand auf Anregung Anton M. Storchs auf einen Text von Silberstein, der erstmals 1859 in dem Band Trutz-Nachtigall erschienen war. Der nur zwölf Takte kurze, homophon gehaltene Chor – ein Trinklied mit höherem moralischen Hintergrund (Göll.-A. 3/1, S. 360) – zeigt mit seinen unerwarteten Wendungen und seiner herben Harmonik auf engstem Raum ein eigenartiges Gepräge. Das vorgeschriebene C‑Dur offenbart sich erst im Schlussakkord als Ergebnis einer zielsicheren Entwicklung im straffen Aufbau.

Am 2.9.1894 erschien im Neuen Wiener Journal (S. 11) unter dem Titel „Eine Wein-Legende.“ eine Neutextierung dieses Chores. Hinter dem Pseudonym „Bibamus“ dürfte sich wahrscheinlich Wilhelm Wiesberg (1850–1896) verbergen.

Es sind nur wenige Aufführungen nachweisbar, so etwa 1933 beim Brucknerfest in Dortmund. Die Darbietung dieses Chores im Alten Dom in Linz im Rahmen des Brucknerfestes 2012 unter Thomas Kerbl (* 1965) liegt auf CD (Weltliche Männerchöre [LIVA 054] 2012) vor.

Literatur

ANDREA HARRANDT

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 11.5.2017

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Erstdruck

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft