Berté (Verlag)

Wiener Musikverlag gegründet von Emil Berté (* 3.1.1856 Freistadl/Ungarn [Hlohovec/SK], † 27.4.1922 Wien/A), dem Bruder des Komponisten Heinrich Berté (* 8.5.1857 Freistadl, † 23.8.1924 Perchtoldsdorf, Niederösterreich/A), mit dem er gemeinsam musikalisch ausgebildet worden war. Während Heinrich am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien studierte, wandte sich Emil dem Musikverlagswesen zu.

1892 erschien in dem jungen Verlag ein Wiener Componisten-Album, eine 97 Seiten umfassende bunte Anthologie an Werken bekannter Wiener bzw. aus dem Bereich der Habsburger-Monarchie stammender Komponisten, in die auch Bruckners Vaterländisches Weinlied aufgenommen worden war. Es handelt sich hier um den Erstdruck von Bruckners Männerchor. Neben Bruckner sind die Komponisten Joseph Bayer (1852–1913), Johannes Brahms, Johann Brandl (1835–1913), Ignaz Brüll (1846–1907), Alfons Czibulka (1842–1894), Josef Forster (1838–1917), Johann Nepomuk Fuchs (1842–1899), Robert Fuchs, Richard Genée (1823–1895), Karl Goldmark, Joseph Hellmesberger d. J., Richard Heuberger, Thomas Koschat (1845–1914), Alexander Krakauer (1866–1894), Eduard Kremser, Carl Joseph Millöcker (1842–1899), Adolf Müller (1839–1901), Julius Stern (1858–1912), Eduard Strauss, Johann Strauss (Sohn), Franz von Suppé (1819–1895), Charles Weinberger (1861–1939), Rudolf Weinwurm, Alfred Zamara (1863–1940) und Carl Michael Ziehrer (1843–1922) vertreten. Wie Bruckners Werk Eingang in diese Sammlung gefunden hat, ist nicht klar; allem Anschein nach trat Berté bei der Zusammenstellung dieses Bandes gezielt an die Komponisten heran. Dem würde ein 2003 bei Sotheby‘s versteigerter Verlagsvertrag zwischen Berté und Bruckner entsprechen, der mit „18.3.1892, Freitag“ datiert ist und von Bruckner und dem Verleger unterzeichnet wurde.

Literatur

ELISABETH TH. HILSCHER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 1.9.2017

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