Konwitschny, Franz

* 14.8.1901 Fulnek/Mähren (Fulnek/CZ), † 28.7.1962 Belgrad/SRB. Dirigent.

Erster Musikunterricht durch seinen Vater. Nach einer kaufmännischen Lehre studierte er 1920–1923 an der Schule des deutschen Musikvereins in Brünn und 1923–1925 am Landeskonservatorium in Leipzig – Violine bei Hans Bassermann (1888–1978) und Dirigieren bei Max Hochkofler. Konwitschny wirkte zunächst als Orchester- und Kammermusiker (Violine, Bratsche), wurde in Wien Bratschist im Fitzner-Quartett und Lehrer für Violine und Musiktheorie. 1927 begann seine Kapellmeisterlaufbahn an der Stuttgarter Oper, es folgte 1933 die Verpflichtung nach Freiburg im Breisgau (ab 1934 Generalmusikdirektor), wo er im Rahmen der Gaukulturwoche Bruckners Germanenzug mit 600 Sängern und 80 Bläsern leitete (Prieberg, S. 4168), und 1938–1945 die Berufung als Musikdirektor nach Frankfurt am Main. 1945 aufgrund seiner Parteimitgliedschaft (Nationalsozialismus) zunächst Dirigierverbot. Ab 1946 wirkte er als Operndirektor in Hannover, ab 1948 zusätzlich auch in Hamburg, ab 1949 übernahm er (bis zu seinem Tod) die Leitung der Gewandhaus-Konzerte in Leipzig, das unter seiner Ägide eine Glanzperiode erlebte. Zugleich leitete er 1953–1955 die Staatsoper und Staatskapelle Dresden und ab 1955 die Staatsoper Berlin.

Konwitschny erwarb sich den Ruf eines der bedeutendsten Bruckner-Dirigenten. Nicht nur in zahlreichen Konzerten, auch mit Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen widmete er sich mit großer Anteilnahme den Werken. In seinen temperamentvollen Wiedergaben hob er das maskuline Element in Bruckners Musik hervor. Viele hervorragende Tonaufnahmen dieses oft als „Urmusiker“ (Wolf, Sp. 516) bezeichneten Künstlers zeugen von seinem großen Verständnis für Bruckners Schöpfungen.

Literatur

CLEMENS HÖSLINGER

Zuletzt inhaltlich bearbeitet: 15.1.2020

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Normdaten (GND)

Konwitschny, Franz: 116331631

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ACDH-CH, Abteilung Musikwissenschaft